Autor: sz-immo -

Bausparen - für wen und wann lohnt es sich? (Pro / Contra)

Nachteile des Bausparens

1. Wenn neue Bausparer fehlen

Dass dieser Fall eintritt, ist zwar relativ unwahrscheinlich, aber dennoch natürlich nicht unmöglich. Sollte die Kette an nachfolgenden Bausparern nämlich einmal reißen, so haben die letzten hinzugekommenen Sparer ein Problem - denn sie bekommen zwar durchaus ihre Einlage wieder zurück, allerdings bleibt das Bauspardarlehen aus. Dass dieser Fall jedoch in den kommenden Jahren einmal eintreten sollte, ist verhältnismäßig unwahrscheinlich, ein kurzer Einbruch an neuen Sparern kann aber durchaus einmal eintreten, in diesem Fall müssen sich Sparer darauf gefasst machen, womöglich länger warten zu müssen. Der Grund dafür ist so einfach wie nachvollziehbar: Es dürfen nicht mehr Darlehen ausgezahlt werden, als Geld im Guthabenpool vorhanden ist. Aus diesem Grund dürfen Bausparkassen grundsätzlich auch keine Versprechungen bezüglich kurzer Wartezeiten machen oder gar genaue Zeitpunkte der Zuteilung versprechen. Eine Prognose, wann das Geld voraussichtlich ausgezahlt wird, ist hingegen durchaus üblich.

2. Bausparvertrag reicht nicht aus

Fakt ist, dass Bausparverträge allein nur selten ausreichen, um eine Immobilie vollständig zu finanzieren. Hierfür wäre sehr langes Sparen vonnöten, welches vor allem dadurch erschwert wird, dass die meisten Bauspartarife so konzipiert sind, dass Hauseigentümer zunächst 40 bis 50 Prozent ihrer Bausparsumme ansparen müssen, bevor ein Darlehen überhaupt zuteilungsreif wird. Ein traditionelles Bankdarlehen als Zusatz ist demnach also schon fast unabdingbar, damit die Finanzierung wirklich umgesetzt werden kann. Wer lange Wartezeiten vermeiden möchte, der kann und sollte seinen Bausparvertrag übrigens bestenfalls mit einer kleineren Summe beginnen und diese erst dann erhöhen, wenn sich die Bauabsichten ändern. Bauherren sollten daher den oft gemachten Vorschlag, sie sollten doch gleich eine höhere Summe vereinbaren, ruhig ignorieren, wenn dieser bei Vertragsabschluss gemacht wird.

Vertragsunterzeichnung - © Hans - pixabay.com
Vertragsunterzeichnung (© Hans - pixabay.com)

3. Niedrige Gesamtkosten?

Viele Bausparkassen propagieren außerdem, dass die Gesamtkosten besonders niedrig sind. Tatsächlich kommen aber noch weitere Kosten hinzu, die den Bausparvertrag schneller als gedacht teurer machen können. Dazu zählen auch die Abschlusskosten und laufenden Gebühren, die letztendlich dazu führen, dass der effektive Zinssatz für das Darlehen eben doch viel höher ausfällt. Ein Darlehenszins von 4,5% kann so schnell zu einem Effektiv-Zinssatz von 6% werden. Einige Bausparkassen übernehmen aber immer die Abschlusskosten und erstatten diese, wenn das Darlehen später über den Bausparvertrag in Anspruch genommen wird.

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