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Ein Haus im American-Style basiert auf traditioneller europäischer Fachwerksbaukunst

Schon seit Jahrzehnten verhält es sich so, dass Trends aus Amerika gern auch mal über den großen Teich schwappen.

Der Traum von der überdachten Veranda, auf der man gemütlich auf dem Schaukelstuhl oder auf einer Veranda-Schaukel verweilt, kann auch bei uns in Deutschland leicht erfüllt werden. Häuser im American-Style werden bei uns in Deutschland üblicherweise in der Fertigbauweise erstellt. Hierbei wird sowohl der originale Style eingehalten als auch die deutschen Energiestandards.

Ein echtes amerikanisches Haus weist aber natürlich nicht nur die typischen amerikanischen äußeren Attribute auf, sondern auch der Grundriss und viele andere wichtige Details sind im inneren des Hauses selbstverständlich original amerikanisch.

Der American-Style und was ihn ausmacht

In amerikanischen Filmen und Serien sieht man es immer wieder. Das Haus wird durch die Eingangstür betreten und man steht sofort im Wohnbereich. Das ist aber nur eine Besonderheit, die den amerikanischen Stil ausmacht.

Die Holzrahmenkonstruktion

Der Holzrahmenbau ist typisch für amerikanische Häuser. Genau genommen wurde hier die traditionelle europäische Fachwerkbauweise weiterentwickelt. Auch hierzulande ist die Holzrahmenbauweise die Grundlage im modernen Fertighausbau. Typischerweise werden bei den amerikanischen Häusern auch die Fassaden mit Holz verkleidet. Da die Verschalung aber nicht wie bei Schwedenhäusern aus dickem Holz besteht, sondern hier eher relativ schmale Bretter zum Einsatz kommen, wird aufgrund des vorgeschriebenen Energieeffizienzstandards in Deutschland eine entsprechende Dämmung in den Kern der Holzrahmenkonstruktion eingebracht. Anders als in den USA üblich, werden die amerikanische Häuser in Deutschland auf ein festes Fundament oder Keller gebaut.

Das amerikanische Dach

Amerikanische Dächer ähneln beinahe kleinen Kunstwerken. Denn nicht nur die Dacheindeckung ist eine andere, sondern auch die Form und vor allem die Vielfältigkeit der Dachgauben, Erker und der Giebel. Für das Eindecken des Daches finden hier Dachschindel ihren Einsatz. Hierbei handelt es sich um kleinformatige Schindeln, die häufig aus Bitumen gefertigt sind. Zwar sind diese sehr viel leichter, jedoch bei weitem nicht so langlebig. Daher wird auch hierzulande gelegentlich auf die herkömmlichen Dachziegel zurückgegriffen.

Eine Besonderheit in eigentlich jedem amerikanischen Haus sind die Gauben, die zur Belichtung des Dachgeschosses eingesetzt werden. Sie spenden nicht nur deutlich mehr Licht, sondern sorgen stets für ein einzigartiges Antlitz eines amerikanischen Hauses. Die amerikanischen Häuser wirken häufig verspielt oder sogar extravagant, weil auf diese Weise regelrechte Dachlandschaften entstehen. Hier gleicht kein Dach dem anderen.

Das Markenzeichen: Die amerikanische Veranda

Natürlich gibt es viele verschiedene Markenzeichen für ein amerikanisches Haus, doch gerade die Veranda verbinden die meisten Menschen sofort mit dem amerikanischen Style. Viele Hollywoodstreifen haben dafür gesorgt, dass man sich quasi schon schaukelnd auf der Veranda sitzen sieht. Ausgerichtet ist eine solche Veranda, die oftmals über die gesamte Hausseite verläuft, in der Regel immer zur Straßenseite. Auf der anderen Seite, also der Gartenseite, befindet sich dann häufig eine offene Terrasse. Da wundert es wenig, dass auch so mancher Bauherr hierzulande ein amerikanisches Haus bauen möchte.

Türen und Fenster auf Amerikanisch

Während hierzulande eher Dreh- und Kippfenster verbaut sind, finden sich in Häuser im amerikanischen Stil eher Schiebefenster mit Sprossen. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie weder im Raum noch auf der Veranda Platz für sich beanspruchen.

Typisch amerikanisch sind zudem die Fensterlaibungen aus Holz, die gerade im Schlafzimmer häufig als Fenstersitze ausgearbeitet sind. Schnell ein bequemes Kissen darauf platziert und schon kann man in dieser sehr gemütlichen Nische die Sonne genießen. Doch die Fensterplätze bieten darüber hinaus auch noch zusätzlichen Stauraum. Auch die Kassettentüren sind ein typisch amerikanisches Merkmal. Oftmals sind gerade die Hauseingangs- und Innentüren mit Kassettenprofilen ausgestattet. Zudem findet man bei den Innentüren häufig eine Verglasung mit Sprossen.

Der Aufbau eines Hauses im amerikanischen Style

Gerade hier finden sich deutlich Unterschiede zum deutschen Hausbau. Während hier in der Regel quaderförmig gebaut wird, versehen die Amerikaner ihre Häuser mit Erkern und Vorsprüngen. Gerade das verleiht ihnen immer sofort ein ganz besonderes Antlitz.

Auch die Innenraumgestaltung unterscheidet sich deutlich von der typisch deutschen Gestaltung. In amerikanischen Häuser sind die Übergänge zwischen Koch-, Ess- und Wohnbereich in der Regel offen und fließend. Zudem sind die Wohnräume häufig auch nach oben geöffnet und reichen bis in den Dachfirst. Amerikanische Häuser sind häufig im Wohnbereich recht funktional unterteilt. So dient ein Bereich, der eher etwas abgegrenzt ist, zum Gästeempfang, während der zweite Bereich für die Familie bestimmt ist.

Zusätzlich zur Haustür verfügen amerikanische Häuser zudem über weitere Zugänge, oftmals handelt es sich um einen Zugang durch die Garage oder durch den Hauswirtschaftsraum. Diese Zugänge führen für gewöhnlich direkt in die Küche. Auch die Aufteilung im Schlafbereich unterscheidet sich deutlich von der in Deutschland typischen Aufteilung. In Amerika verfügt das Elternschlafzimmer immer über einen direkten Zugang zum Badezimmer und wird auch deswegen Master Bed Room genannt. Für die Kinder steht dann entsprechend ein weiteres Bad zur Verfügung.

Schränke haben im amerikanischen Haus immer eine wichtige Bedeutung

Üblicherweise ist der Master Bedroom, also das Elternschafzimmer, immer mit einem begehbaren Kleiderschrank ausgestattet. Doch in amerikanischen Häusern spielen Wandschränke insgesamt eine wichtige Rolle. Sie dienen unter anderem dazu, Schuhe oder auch Lebensmittel zu beherbergen. Das ist nicht nur äußerst praktisch, sondern spart in der Regel viel Platz, den man ansonsten für freistehende Schränke benötigt. Auch Einbauregale erfreuen sich in amerikanischen Häusern großer Beliebtheit.

Kein Haus in Amerika ohne Kamin

In den USA stellt der Kamin, der immer fester Bestandteil eines Hauses ist, nicht selten die einzige Heizquelle dar. Hierzulande muss aber in jedem Fall nach den Vorgaben der Energieeinsparverordnung gebaut werden. Doch ein amerikanisches Haus, das in Deutschland gebaut wird, kommt natürlich nicht ohne einen Kamin im Wohnzimmer aus.

Die Vielfalt amerikanischer Häuser

Grundsätzlich vereinen amerikanische Häuser die vorgenannten Merkmale, dennoch kann sich die Ausführung der Häuser enorm unterscheiden. Insgesamt ist die Modellvielfalt amerikanischer Häuser extrem breit. Hier findet man den schlichten Cottage-Stil, ebenso wie die Cape-Cod-Häuser oder Stadthäuser im viktorianischen Stil. Ebenso unterschiedlich können natürlich auch die Größe, die Ausführung sowie die Ausstattung der Häuser sein.

Mit dem amerikanischen Baustil setzt man deutliche Zeichen. Zum einen ist die Optik eine vollkommen andere, als man das von deutschen Häuser gewohnt ist, und zum anderen lebt man in einem amerikanischen Haus auch gleichzeitig in einem sehr gesunden Raumklima. Das verdankt man dem Baumaterial Holz, das sowohl atmungsaktiv ist als auch für eine besondere und warme Atmosphäre sorgt. Das amerikanische Wohnkonzept unterscheidet sich in vielen Punkten von dem deutschen Wohnkonzept, doch immer mehr wünschen sich das Wohnen einfach anders und vor allem amerikanisch.