- © Bildquelle: pixabay
| © Bildquelle: pixabay

Die eigene Immobilie nachhaltig sanieren

Die Sanierung von Wohngebäuden ist für die meisten Hausbesitzer irgendwann einmal ein Thema. Dennoch liegt die Sanierungsquote bei Wohnbestandsgebäuden in der EU nur zwischen 0,4 und 1,2 Prozent jährlich.

Dies liegt auch mit daran, dass Hauseigentümer die Investition in Modernisierungsmaßnahmen scheuen. Tatsächlich gibt es sogar aus finanzieller Sicht überzeugende Gründe, in die Sanierung der eigenen Immobilie zu investieren.

Energetische Sanierung

Das Stichwort ist hier die energetische Sanierung. Darunter fallen eine Reihe von baulichen Maßnahmen, die die Energieeffizienz des Gebäudes verbessern. Dies kann direkt sein, etwa durch einen gesenkten Verbrauch an Primärenergie, oder indirekt, durch eine Reduzierung des Energieverlustes. Eine solche Maßnahme ist beispielsweise ein Austausch der alten Zentralheizung. Gerade in Zeiten, in denen die fossilen Energieträger immer teurer werden, suchen Hausbesitzer nach besseren Alternativen. Eine Option ist, eine Wärmepumpe als günstige Heizmethode einzusetzen. Der Wechsel von einer Öl- oder Gasheizung ist in den meisten Fällen möglich. Die Kosten für eine solche Sanierung liegen zwischen 12.000 und 30.000 Euro. Der Energieverbrauch lässt sich um bis zu 30 Prozent reduzieren.

Sinnvoll ist die Kombination einer Wärmepumpe mit einer Fotovoltaikanlage oder einer Solaranlage mit Pufferspeicher. Eine PV-Anlage liefert Strom für die Wärmepumpe, die Solaranlage unterstützt das Heizsystem direkt mit Wärmeenergie. Beides reduziert die Betriebskosten signifikant. PV-Anlagen liegen in einem Preisbereich zwischen 10.000 und 15.000 Euro. Solaranlagen für die Warmwassererzeugung sind hingegen bereits ab 2.500 Euro erhältlich. Ebenfalls zur energetischen Sanierung von Gebäuden gehört auch der Austausch alter Fenster. Alte Fenster sind oft für den Verlusst von einer Menge Energie verantwortlich, was die Heizkosten in die Höhe treibt. Hier lassen sich erfahrungsgemäß fünf bis zwanzig Prozent Energie einsparen. Die Kosten pro Fenster liegen im Schnitt bei 1.000 Euro.

Die Modernisierung intelligent finanzieren

Energetische Sanierungen sind also recht kostspielige Projekte. Gleichzeitig reduzieren sie die eigenen laufenden Kosten. Somit lohnen sich diese Investitionen vor allem langfristig betrachtet. Entscheidend ist dabei auch das Finanzierungsmodell. Wer gut plant, der zahlt weniger für die Kreditraten, als was die energetische Sanierung monatlich spart. So wird das Sanierungsprojekt direkt zum lohnenden Geschäft. Die Grundlage für eine energetische Sanierung ist ein Modernisierungskredit. Dieser zweckgebundene Kredit lässt sich genau auf die Investitionskosten zuschneiden. Banken bieten dabei meist besonders günstige Konditionen an. So reduzieren sich die monatlichen Belastungen für die Kreditraten. Dazu hier im Bild 2 ein Modernisierungskostenschemata.

Außerdem ist es sinnvoll, möglichst viele Angebote von Banken zu Modernisierungskrediten einzuholen und zu vergleichen. Dies gelingt am besten über eines der Vergleichsportale im Internet. Diese finden in nur wenigen Minuten passende Kreditoptionen. Ein Vergleich sollte vor Beginn der Baumaßnahmen und auch vor Abschluss von Kaufverträgen geschehen. Wer die Kosten weiter reduzieren möchte, prüft vorher, ob es eine staatliche Förderung für die energetische Sanierung gibt. Der Staat unterstützt Bauprojekte in diesem Bereich mit Zuschüssen und Teilkrediten. So wird die Investition noch lohnenswerter.

Energetische Sanierung könnten bald zur Pflicht werden

Anfang 2022 hat die Europäische Union eine Sanierungspflicht für Altbauten beschlossen. Dies betrifft zunächst Gebäude mit schlechter Energiebilanz und Wohngebäude, bei denen keine energetischen Sanierungen durchgeführt wurden. Die Sanierungspflicht der EU-Kommission sieht zunächst vor, dass alle Wohngebäude bis 2030 die Energieeffizienzklasse F haben. Dies gelingt beispielsweise durch die Sanierung von Fenstern oder die Installation einer Solaranlage. Wer hier Probleme mit der Gesetzgebung vermeiden will, sollte also frühzeitig eine sinnvolle Sanierungsstrategie erstellen.