- © Bildquelle: Stefano Ferrario / pixabay
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Barrierefreien Garten

Auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität lieben die Gartenarbeit. Die frische Luft tut Körper und Seele gut.

Damit sich Rollstuhlfahrer bzw. Menschen mit Gehbehinderung sicher in ihrem Garten bewegen können, muss dieser genauso wie deren Wohnung barrierefrei sein. Besonders wichtig sind der Zugang und mögliche Stufen innerhalb der Grünanlage. Einige Anpassungen und Umbaumaßnahmen im Garten könnten hierbei eine der Lösungsansätze sein.

Alle Stufen eliminieren

Führen Eingangsstufen in den Garten? Müssen von der Eigenheim-Terrasse hinunter zum Garten Treppen überwunden werden? Sind innerhalb der Parzelle Schwellen zu bewältigen? In allen Fällen ist etwas zu tun, will man seinem grünen Daumen ohne Barrieren frönen. Für wenige kleine Stufen reicht eine normale Rampe aus. Doch bei mehr als sechs Prozent Steigung besteht die Gefahr, dass der Rollstuhl umkippt. Wird dieser DIN-Normwert beim Längsgefälle überschritten, ist man auf fremde Hilfe angewiesen um die Rampe überhaupt bewältigen zu können. Sind also die Plateauunterschiede im Garten nicht all zu groß, reicht es in der Regel, die evtl. vorhandenen Stufen im Garten zu Schrägen zu verwandeln oder mit kleinen Rampen zu überbauen, damit diese mit Rollator und Rollstuhl einfach befahrbar werden. Je breiter diese angelegt werden, desto einfacher lassen diese sich dann auch mit dem Rollator nutzen.

Gärten in Hanglagen

Handelt es sich beispielsweise um den Garten in einer wunderschönen Hanglage, wo es in Dresden tausende Beispiele dafür gäbe, reicht es auf Grund der zu großen Höhenunterschiede oft gar nicht aus, lediglich Stufen zu eliminieren, bzw. ist dies sogar unmöglich umzusetzen, denn der Garten könnte so zu einer echten Unfallfalle werden. Wenn man sich nun aber nicht im Alter von seiner liebgewonnenen grünen Oase trennen möchte, kann man hier unter Umständen auch auf technische Hilfeleistung zurückgreifen. Beispielsweise mit einem Treppenlift wäre die Selbstständigkeit im Garten weiterhin gesichert. Die den meisten Menschen bekannteste Variante ist der Sitzlift. Hier nimmt man auf einer Sitzschale Platz und wird per Elektroantrieb in die nächste Etage befördert. Doch wie Stufen meistern, wenn man auf einen Rollstuhl angewiesen ist? Hier könnte der Einbau eines Plattformlifts sinnvoll sein. Dieser Lifttyp verfügt anstelle der Sitzeinheit über eine befahrbare Metall-Plattform, was man beispielsweise in vielen öffentlichen Gebäuden, oft in den Eingangsbereichen sieht, wo es um die Überwindung der ersten Treppen im oder vor dem Foyer des jeweiligen Gebäudes geht. So überwinden gehbehinderte Menschen im eigenen Rollstuhl die Treppe zum Objekt. Ein beschwerlicher Umstieg ist da nicht nötig. Für Nutzer eines Rollators oder Elektromobils eignet sich der Plattformlift ebenso.

Der Plattformlift außen im Einsatz

Plattformlifte meistern gerade als auch steile oder kurvige Treppen im Außenbereich. Zu beachten ist, dass der Lift einen gewissen Platz im Garten beansprucht. Man kann die Plattform samt Auffahrrampe unkompliziert hochklappen, wenn der Lift nicht gebraucht wird. Die Kosten für einen Plattformlift sind allerdings nicht ganz unerheblich, da es sich in der Regel um Maßanfertigungen handelt, die auf den Bedarf des Rollstuhlfahrers und auf die baulichen Bedingungen im Haus ausgerichtet werden. Die recht robusten Geräte sind natürlich extra für ihren Einsatz unter freiem Himmel konstruiert, trotzen Wind und Wetter und müssen auch im Winter nicht eingemottet werden. Schnee, Regen oder Hitze – all das macht dem Plattformlift nichts aus (witterungsbeständig, rutschfest, stabile Trageplattform mit Sicherheitsbügel, aus rostfreiem Alu gefertigt. Gegen Feuchtigkeit versiegelte Antriebs-Elektrik und natürlich TÜV-geprüft)

Auch der höhere Platzbedarf einer Plattform-Variante ist im Außenbereich meist kein Problem. Ein Plattformlift im Garten verschafft ein Höchstmaß an Unabhängigkeit, denn eine Hilfsperson braucht es nicht. Rollatornutzer sparen ihre Kräfte und beugen mit dem Plattformlift Stürzen vor. Zusätzliches Plus: Auf der Plattform des Lifts lassen sich auch Gartengeräte, Pflanzen oder Einkäufe treppauf- bzw. treppab transportieren. Auch Mütter mit Kinderwagen wissen das zu schätzen. Zu den Maßnahmen zum Umbauen bzw. Anlegen eines barrierefreien Gartens gehören u. a.:

  • Schaffen eines barrierefreien Zugangs
  • Einrichten sicherer, ausreichend breiter Gartenwege (Idealbreite: ab 1,20 m)
  • Überwinden von Treppen oder Höhenunterschieden
  • Installieren einer optimalen Weg-Beleuchtung
  • Anlegen rollstuhlgerechter, unterfahrbarer Hochbeete (Idealhöhe: 65 cm)

Wer montiert mir den Plattformlift im Garten?

Bei Interesse an einem Plattformlift außen gibt es eine Reihe Treppenlift-Anbieter in Dresden. Die erfahrenen Firmen beraten die Interessenten, nehmen das Aufmaß und installieren den Lift professionell auch in ihrem Gemüsegarten. Auch für die Wartung und Reparatur sind sie zuständig. Weiterhin informieren sie ihre Kunden zu Möglichkeiten, vielleicht sogar Zuschüsse für den Umbau des Gartens in Anspruch nehmen zu können. So beteiligt sich bei festgestellter Pflegebedürftigkeit die Krankenkasse an den Kosten für die Mobilitätshilfe und gewährt bis zu 4000 Euro pro Person.

Einen Plattformlift für den barrierefreien Garten mieten

Wer den Garten oder das Wochenendgrundstück nur saisonal nutzt, sollte den Kauf eines Plattformlifts genau überdenken. Mehr Sinn macht es vielleicht sogar, nur temporär so ein Gerät aufstellen zu lassen und dieses zu mieten, an Stelle es gleich zu kaufen. Die Monatsraten liegen unserer Recherche nach zwischen 90 und 150 Euro im Monat. Allerdings wird zu Mietbeginn eine einmalige Anzahlung für den Außenlift fällig. Doch attraktiv ist das Mietmodell für Personen, die nur für eine begrenzte Zeit, bspw. wegen eines Unfalles einige Monate auf einen Rollstuhl angewiesen sind, aber ihren geliebten Garten nicht missen wollen. Hier kann ein barrierefreier Garten den Genesungsprozess unbedingt fördern.