Autor: sz-immo -

Zahlen und Fakten zum Sparpotenzial beim Wohnen in Deutschland

Sparen ist ein angesagtes Thema. Die meisten Beiträge und Diskussionen sind allerdings recht pauschal gehalten. Fernab bekannter Binsenweisheiten gibt es allerdings auch nackte Zahlen, anhand derer das Sparpotenzial ganz neues Gewicht bekommt. Zusammen mit konkreten Tipps wird auch teures Wohnen ein Stück günstiger.

Worauf kommt es an?

Zunächst muss man zwischen zwei Faktoren unterschieden:

Sparen ist ein angesagtes Thema - © Michael Blann/Photodisc/Thinkstock
Sparen ist ein angesagtes Thema (© Michael Blann/Photodisc/Thinkstock)

• Wie viel Energie verbrauche ich?

• Wie teuer ist die Energie, die ich verbrauche?

die Unterschiede sind groß - © Quelle "Initiative EnergieEffizienz / dena"
die Unterschiede sind groß (© Quelle "Initiative EnergieEffizienz / dena")

An beiden Stellschrauben darf separat gedreht werden. Der zweite Punkt, die Anbieterfrage, ist dabei recht schnell gelöst, seit es diverse Vergleichsportale wie Verivox gibt. Diese zeigen auf, wie groß die Unterschiede zwischen den Strom- und Heiztarifen sind (in anderen Bereichen, wie Versicherung oder Internet übrigens auch, doch das ist ein anderes Thema). Im Mittelpunkt stehen dabei die Zahlen, lediglich auf die Rahmenbedingungen sollte man achten: Strom vom Discounter ist oft drastisch günstiger und qualitativ gleichwertig (Strom ist immer gleich Strom), doch dort wird meistens eine halb- oder ganzjährliche Vorauszahlung verlangt, und das birgt Risiken. Dennoch ist es heute kein Problem, in recht kurzer Zeit einen sicheren und günstigen Tarif zu finden. Spannender ist deswegen die Frage nach dem Verhalten beim Energieverbrauch im Haushalt.

Unbedingt: Geräte mit hoher Energieeffizienz kaufen

Laut der folgenden Infografik liegen die Einsparpotenziale beim Stromverbrauch im zweistelligen Prozentbereich:


Bei privaten Haushalten wird das Potenzial auf 25 Prozent beziffert. Dabei spielen auch die modernen Haushaltsgeräte eine Rolle. Grob formuliert: Mit ausschließlich älteren und weniger energieeffizienten Geräten ist es kaum möglich, diese Marke zu erreichen. Denn die Unterschiede sind groß, wie der Kostenvergleich einiger verbreiteter Geräte von 2002 und 2012 zeigt:

• Beim Gefrierschrank sind über 50 Prozent Einsparungen drin

• Beim Geschirrspüler über 30 Prozent weniger Strom und 50 Prozent weniger Wasser

• Mit einem neuen Wäschetrockner können satte 65 Prozent gegenüber einem alten gespart werden

Eine Erklärung der Energieeffizienzklassen gibt es auf der Seite des Umweltbundesamtes. Jeder, der seit 2011 einmal in einem Elektro-/Haushaltsgeschäft war, wird die dort gezeigte Plakette direkt wiedererkennen. Von A+++ (hervorragend) bis D (absolut nicht effizient) bekommen Käufer einen direkten Eindruck von den entstehenden Verbrauchskosten. Die Kennzeichnung ist deswegen eine nützliche Sache und sollte als Kriterium mindestens ebenso wichtig wie der Kaufpreis eingestuft werden. Nicht ohne Grund werden künftig weitere Geräte wie Staubsauger mit dem Label ausgezeichnet sein.

Im Alltag auf die Details achten

Nun aber endlich zu den "Soft Skills" beim Energiesparen. Damit ist das Verhalten gemeint, das unabhängig von Stromtarif und Geräten einen Unterschied macht. Auffällig dabei: Es geht vor allem um die Kleinigkeiten. Zum Beispiel Elektrogeräte im Stand-by-Modus: Der Fernseher ist wohl der größte Stromfresser in dieser Hinsicht, auch Laptops und PC ziehen über das Netzteil konstant Strom, auch wenn sie ausgeschaltet sind. Das Telefon muss ebenfalls nicht in Bereitschaft sein, wenn man in Urlaub fährt. Für längere Zeiten ohne Nutzung (damit sind bereits ein paar Stunden gemeint, etwa der Arbeitstag), bieten sich deswegen Steckerleisten an. Über diese werden alle betroffenen Geräte mit einem Tastendruck "wirklich ausgeschaltet".

Neben dem Strom spielen auch Wasser und Wärme eine Rolle. Die bekannten Tipps finden hier Anwendung:

• Spül- und Waschmaschinen nur laufen lassen, wenn sie voll sind • Programmierbare Thermostate schützen vor ineffizientem Heizverhalten • Sparduschköpfe verringern den Wasserverbrauch beim Duschen • Beim Durchlüften: Fenster auf Kipp sind erwiesenermaßen kein gutes Mittel, besser ist konsequentes Stoßlüften, gerne auch mit Durchzug, da das Verhältnis von frischer Luft und Zeit dabei maximal ist Alleine die Berücksichtigung dieser Tipps bedeutet eine klare Verbesserung der nächsten Abrechnung. Mit neuen Haushaltsgeräten gilt das umso mehr. Unsere Empfehlung deswegen ganz klar: Beim nächsten Gerätekauf unbedingt auf A+++ achten und schon heute mit den Praxis-Tipps anfangen.