Wohntrends für den Sommer
Nur weil das Wetter schlappmacht, bedeutet das noch lange nicht Stillstand an der Wohnfront - im Gegenteil. Mit den richtigen Farben und Accessoires trotzt man kühlen Temperaturen und schafft Summer-Feeling in den eigenen vier Wänden.
Einer der größten Trends für diesen Sommer ist, sich ein Stück Adria nach Hause zu holen. Das gelingt vor allem durch das Installieren einer eigenen Espresso-Bar, am besten in der Nähe der Balkon- oder Terrassentüre. Dabei ist es mit der Theke allein aber noch nicht getan - die richtige Atmosphäre schafft man erst mit der passenden Umgebung. Geeignet dafür sind Tapeten mit Ziegelwand-Design, große Wanduhren sowie Tafeln, auf denen man wahlweise Nachrichten oder Motivationssprüche platzieren kann. Von der Decke lässt man stylishe Kupferlampen baumeln, und die Barhocker sind, dem Shabby-Chic entsprechend, abgegriffen und am besten in einem Braunton gehalten.
"Möbel, die einst vor allem im Garten oder auf Balkonen bzw. Terrassen zu finden waren, erobern nun auch den Wohninnenraum", erklärt Claudia Pichler von BAR Immobilien. "Den Menschen ist es wichtig, ihrem Wohnraum einen eigenen Stempel aufzudrücken. Man will sich von der Masse abheben und die Individualität im eigenen Zuhause ausleben. Das zeigt sich etwa daran, das improvisierte Deko- und Wohnelemente gerade besonders gefragt sind.
" Euro-Paletten können etwa mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu schicken Wohnmöbeln umfunktioniert werden; größere Äste werden, von der Decke hängend montiert, zur freischwingenden Kleiderablage. Auch Klappmöbel - egal, ob Tisch, Stuhl oder Bank - finden ihren Weg in das Hausinnere. Und selbst Couch oder Sofa müssen nicht mehr unbedingt sein - stattdessen sorgen eine Vielzahl an Decken und Kissen für den Wohlfühlfaktor.
Ein wenig anders sieht den Wohntrend Kirstin Ollech von Schöner Wohnen. Laut ihr gibt es derzeit "eine große Sehnsucht nach konservativen Werten, nach einem Stück Bürgerlichkeit. Wir sehnen uns nach Sicherheit". Und diese spiegelt sich unter anderem darin wider, dass etwa altmodische Wandvertäfelungen oder Tapeten mit Stein-Optik verstärkt nachgefragt werden.
"In eine gänzlich andere Richtung geht hingegen der sogenannte Miami-Style, bekannt für seine Flamingos und grellen Farben", meint Pichler. Kombiniert mit Elementen aus den 1960er-Jahren ziehen Kunstleder und Plastik, MP3-Player in Kassettenoptik und Leuchten in Kugelform die Aufmerksamkeit auf sich. Festlegen möchte man sich im Sommer 2015 auf keinen Fall, was die Materialien der Outdoor-Möbel angeht: Gemixt wird, was das Zeug hält - vorausgesetzt, Aluminium ist dabei.
Dieses Metall passt zu Kunstrattan genauso wie zu Textilene, einem wetterbeständigen Nylon-Textilgewebe. Bei Tischen kombiniert man Aluminium mit Stein, Glas oder Holz. Will man in dieser Umgebung auch noch das Florida-Feeling stärken, legt man Colour-Blocking-Servietten aus oder setzt beim Geschirr auf türkises Porzellan.
DIE Trendfarbe schlechthin ist allerdings Marsala, ein warmer, dunkler Rotweinton, auserkoren vom US-amerikanischen Unternehmen Pantone. Dieses gibt jedes Jahr die Trendfarben vor - unabhängig ob für Mode oder Möbel. Wer seiner Zeit voraus sein möchte, sucht schon jetzt nach den passenden Accessoires; richtig durchsetzen wird Marsala sich nämlich erst im Herbst. Denn dort werden die Farben erfahrungsgemäß gedeckter und kuscheliger. Findet man ein hübsches Stück dann auch noch mit grafischem Muster, ist man an der vordersten Fashionfront angekommen.