- © Adobe Stock, Christian Hillebrand
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Plus 11 Prozent für Loft-Charakter

Was macht eine Wohnung in Sachen Raumaufteilung für potenzielle Käufer interessant? Die Daten eines Immobilienportals geben Aufschluss.

Der Wert einer Immobilie bemisst sich einerseits an ihrer Lage und ihrem Zustand, andererseits an ihrer Ausstattung und dem Typ. Eine aktuelle Analyse des Immobilienportals immowelt zeigt, welche Auswirkungen bestimmte Faktoren einer Wohnung auf den Preis haben. Begehrt bei Kaufinteressenten sind geräumige Lofts: Sind alle anderen Faktoren gleich, führt die Eigenschaft „Loftwohnung“ zu einem durchschnittlichen Preisunterschied von 11 Prozent im Vergleich zu einer Standardwohnung. Für die Analyse wurden Inserate für Wohnungen in den 14 größten Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern innerhalb der vergangenen 24 Monate betrachtet. Dabei wurden die Angebotspreise für auf dem Portal inserierten Wohnungen mit bestimmten Eigenschaften und Ausstattungen mit Wohnungen ohne diese untersucht.

Teure Wohnungsarten: Loft und Penthouse

Einen deutlichen Einfluss auf den Angebotspreis einer Eigentumswohnung hat der Wohnungstyp. Eine Loftwohnung ist meist ein früherer Industrie-, Lager- oder Gewerberaum, der in eine Wohnung umgewandelt wurde. Sie zeichnen sich oft durch das Fehlen von Innenwänden aus, was ein größeres Raumgefühl und mehr Möglichkeiten der individuellen Gestaltung bietet. Unter anderem deswegen sind Käufer bereit, dafür mehr zu bezahlen. Loftwohnungen werden daher im Mittel 11 Prozent teurer angeboten als vergleichbare Standardwohnungen. Ebenfalls hoch im Kurs sind Penthouse-Apartments. Diese befinden sich im obersten Stockwerk eines Gebäudes und bieten oft einen Blick über die Stadt. Das hat jedoch seinen Preis: Als Penthouse inserierte Wohnungen sind im Mittel 4,9 Prozent teurer als vergleichbare Eigentumswohnungen, die ansonsten den gleichen Standard aufweisen. Bei Maisonette-Apartments, die sich über zwei oder drei Etagen erstrecken, fällt der Preisunterschied nicht mehr so deutlich aus: Sie sind im Schnitt noch 1,4 Prozent teurer als vergleichbare Immobilien auf einer Etage.

Freistehende Küche: teuer beim Immobilienkauf

Neben dem Wohnungstyp gibt es noch weitere Ausstattungen, die den Preis einer Immobilie in die Höhe treiben. Eine offene Küche zählt derzeit zu den gefragtesten Eigenschaften einer Wohnung. Ein Grundriss, in dem die Küche zum Ess- oder Wohnzimmer geöffnet ist, wirkt luftiger und heller als eine Küche in einem separaten Raum. Zudem ist die Installation einer freistehenden Kochzeile leichter möglich. Immobilienkäufer müssen daher auch im Mittel 5,4 Prozent mehr für eine Wohnung bezahlen, wenn diese mit einer offenen Küche konzipiert wurde. Unabhängig davon, ob bereits eine Küche installiert wurde.

Zweite Toilette für Gäste ist für Käufer reizvoll

Eine zweite Toilette für Besuch steht bei potenziellen Immobilienkäufern hoch im Kurs: Verfügt eine Wohnung darüber, fällt der Kaufpreis im Mittel um 4,9 Prozent höher aus. Eine Toilette in einem vom Bad getrennten Raum ist hingegen eher unbeliebt. Sind beide in einer Wohnung auf zwei Räume aufgeteilt, wirkt sich das sogar mit -2,2 Prozent preissenkend aus. Eine räumliche Trennung von Bad und WC ist eher in älteren Gebäuden üblich. Selbst wenn die Immobilie renoviert ist, wird eine solche Aufteilung von vielen Käufern als unmodern empfunden.

Ein Aufzug im Gebäude hat viele Vorteile: Einkäufe müssen nicht durch das Treppenhaus nach oben geschleppt werden. Zudem ist die Wohnungstür auch mit Kinderwagen und Rollstuhl bequem erreichbar. Daher sind viele Käufer bereit, diese Annehmlichkeit auch preislich zu honorieren: Wohnungen, die per Lift erreichbar sind, werden im Mittel 4,8 Prozent teurer angeboten als Apartments, bei denen dies nicht der Fall ist.

Balkon oder Garten sind immer begehrt

Verfügt eine Eigentumswohnung über einen Balkon, eine Terrasse oder eine Loggia, äußert sich das ebenfalls in einem höheren Angebotspreis: Im Mittel 3,7 Prozent teurer sind diese Immobilien im Vergleich zu solchen ohne außenliegende Fläche. Auch ein Garten erhöht den Preis, und zwar im Schnitt um 3,4 Prozent. (ots)

Berechnungsgrundlage: Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren in den letzten 24 Monaten auf immowelt.de inserierte Angebote in den 14 deutschen Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte analysieren den durchschnittlichen Preisunterschied zwischen einer Wohnung mit und ohne bestimmte Eigenschaften (Balkon, Einbauküche, offene Küche, Garten oder Wintergarten etc.), während alle anderen Charakteristiken konstant gehalten werden.