Foto: Thessa Wolf - © Picasa
Foto: Thessa Wolf | © Picasa

Wohneigentum bleibt werthaltig

In ganz Deutschland nimmt der Preisdruck in den Metropolen zu.

Die Wohneigentumspreise in Deutschland sind weiter gestiegen. Das ist das Fazit des aktuellen IVD-Preisspiegels Wohneigentum, welcher die Entwicklung der Wohneigentumsmärkte in rund 370 Städten der Bundesrepublik erfasst. Etwas genauer: Im Deutschland-Mittel haben in diesem Jahr die Preise für Eigentumswohnungen im Bestand mit mittlerem Wohnwert um gut sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt. 2015 lag die Preissteigerung in diesem Segment noch bei knapp fünf Prozent. Damit setzt sich der 2010 begonnene Preisanstieg auch in diesem Jahr fort. Insbesondere in den deutschen Großstädten kommt es dabei zu einer deutlich stärkeren Preissteigerung als in den vergangenen Jahren. „Ein wichtiger Grund dafür ist die Wohnraumknappheit. Immer mehr Menschen zieht es in die Metropolen", weiß Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes Deutschland (IVD). Trotz allgemein gestiegener Bauaktivitäten gebe es eine ausgeprägte Unterversorgung im Angebot – „bei immer größer werdender Nachfrage". Die Politik habe viel zu spät auf die sich andeutende Wohnraumknappheit reagiert. „Die Folgen dieses verschleppten Wohnungsbaus spiegeln sich in den gestiegenen Preisen wieder", so Jürgen Michael Schick. Eine zentrale politische Schlussfolgerung der Analyse sei für seinen Verband, dass Wohneigentum stärker gefördert werden müsse. Als weiteren Grund für die Preisanstiege nennt der Präsident die hohe Liquidität im Markt, die dringend Anlagemöglichkeiten sucht. „Getrieben von der Zinspolitik der EZB sind alternative Anlagemöglichkeiten unattraktiv geworden."

Preisanstieg bei Bestandswohnungen
In den 14 deutschen Metropolen mit mehr als 500 000 Einwohnern sind Bestandswohnungen mit mittlerem Wohnwert im Schnitt 9,42 Prozent teurer als im Vorjahr. 2015 sind sie um 7,5 Prozent im Vorjahresvergleich angestiegen. Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen im Bestand mit gutem Wohnwert ist in diesen Metropolen sogar noch stärker angestiegen als im Segment mittlerer Wohnwert – im Schnitt waren hier Preissteigerungen von 11,6 Prozent zu verzeichnen. Im Vorjahr lagen die Preissteigerungen in diesem Segment bei 6,6 Prozent. Auch die Preise für Eigentumswohnungen in der Städteklasse 250 000 bis 500 000 Einwohner haben kräftig angezogen. Hier zahlt der Käufer einer Eigentumswohnung im Bestand mit mittlerem Wohnwert rund 8,6 Prozent mehr als im Jahr 2015. Im Vorjahreszeitraum lag der Anstieg bei 5,5 Prozent. In Frankfurt sind die höchsten Preissprünge für Eigentumswohnungen im Bestand mit mittlerem Wohnwert unter den zehn größten deutschen Städten zu beobachten. Dort stiegen die Preise um knapp 19 Prozent auf durchschnittlich 2 200 Euro pro Quadratmeter. Die höchsten Durchschnittspreise finden sich in München. Auch dort hat ein Preisanstieg von 7,7 Prozent stattgefunden. Aktuell liegt in München der Durchschnittspreis für eine Bestandswohnung mittleren Wohnwerts bei 4 200 Euro pro Quadratmeter.

Seite 1 von 2 nächste Seite