Was ist beim Thema Hypothek im Alter zu beachten?
Heute schon an morgen denken. Die gesetzliche Rentenversicherung allein reicht selten aus, um den gewohnten Lebensstandard auch im Pensionsalter zu halten. Ist die Hypothek bis zum Renteneintritt nicht amortisiert, müssen pensionierte Eigenheimbesitzer im schlimmsten Fall ihr Haus verkaufen. Was sollten Hypothekennehmer beachten, um finanzielle Schwierigkeiten im Alter zu vermeiden?
Die Finanzierung des Eigenheims wird mit zunehmendem Alter immer schwieriger. Die Banken werden bei der Hypothekenvergabe an Kunden ab einem Alter von 55 Jahren strenger. Die Finanzinstitute unterziehen ältere Kunden einer strengeren Kreditwürdigkeitsprüfung als die jüngeren, die noch ein langes Arbeitsleben vor sich haben. Sie rechnen mit einem höheren Risiko der Zahlungsunfähigkeit beim Eintritt ins Pensionsalter. Bei der Kalkulation der Kreditwürdigkeit berechnen die Kreditinstitute das Verhältnis zwischen dem Bruttohaushaltseinkommen und den Kosten der Hypothek, zusammen mit allen Nebenkosten. Eine Hypothek gilt als tragbar, wenn die laufenden Kosten höchstens ein Drittel des Bruttoeinkommens betragen. Wer eine Immobilie finanziert, sollte sich deshalb so früh wie möglich mit dem Thema Hypotheken-Rückzahlung und dem voraussichtlichen Renteneinkommen beschäftigen.
Rückzahlung noch vor Eintritt ins Rentenalter
Der Kauf einer Immobilie ist eine Entscheidung fürs Leben und mit hohen Kosten verbunden. Deshalb darf die Finanzierung von Anfang an nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Auch wenn die Rente noch weit entfernt scheint, ist es sehr wichtig, sich bereits beim Kauf der Immobilie über die Möglichkeiten der vollständigen Amortisierung der Hypothek Gedanken zu machen. Dabei sollten Sie immer von ihrer individuellen Situation ausgehen und sich gründlich beraten lassen. Bereits beim Abschluss des Vertrags über das Hypothekendarlehen sollte das Recht auf Sondertilgungen vereinbart werden. Mit Sonderfinanzierungen sinken die Gesamtkosten der Finanzierung und sie verkürzen die Dauer. Noch im Erwerbsalter sollten alle Möglichkeiten der maximalen Tilgung der Hypothek wahrgenommen werden. Denn eine frühzeitige Senkung der Hypothekenschuld verbessert die Kreditwürdigkeit im Alter.
Die optimale Altersvorsorge
Eine Immobilie ist nur dann eine gute Altersvorsorge, wenn sie noch vor Renteneintritt abbezahlt ist. Jeder vierte Immobilieneigentümer in Deutschland muss aber seine Hypothek auch im Rentenalter noch abbezahlen. Wer für das Alter finanziell gut vorsorgt, kann zumindest die Hypothek weiterhin tilgen. Die staatlichen Rentenansprüche reichen dafür mittlerweile kaum aus. Die meisten Bundesbürger schließen für ein möglichst sorgloses Leben im Alter eine private oder betriebliche Rentenversicherung ab. Die Schweizer bauen durch Einzahlungen in die 3. Säule der Altersvorsorge nicht nur Vermögen für das Rentenalter auf, sondern sparen auch Steuern. Die Experten von MoneyPark erklären, wie der Maximalbetrag steuerlich absetzbar ist.
Familie kann das Eigenheim retten
Eine Möglichkeit, seine Kreditwürdigkeit zu verbessern haben Pensionäre, wenn die Kinder mit ihrem Einkommen bürgen und den Kreditinstituten so zusätzliche Sicherheit bieten. Sie garantieren den Kreditgebern die Tilgung der Hypothekarschuld. Eine weitere Option, das Eigenheim zu retten ist, die Immobilie auf die Kinder zu übertragen. Die Zustimmung des Hypothekengebers ist dafür nötig. Die Kinder räumen den Eltern dabei das Wohnrecht oder eine Nutznießung der Immobilie ein. Der Unterschied zwischen Wohnrecht und Nutznießung besteht darin, dass beim Wohnrecht die kompletten finanziellen Verpflichtungen auf die Kinder übergehen. Bei der Nutznießung zahlen prinzipiell die Eltern weiterhin die Hypothek samt Zinsen und aller laufenden Kosten ab, während die Kinder für die Zahlungen gegenüber dem Hypothekarnehmer rechtlich verantwortlich sind.