- © Foto: Savills
Andreas Wende | © Foto: Savills

Platz Nummer 28 für Dresden

Die Büromieten sind im Osten günstiger – der Leerstand jedoch fast doppelt so hoch wie im Westen. Wie passt das zusammen?
Eine hohe Leerstandsquote ist ein Indiz für ein Überangebot an Büroflächen. Wie in allen ökonomischen Märkten führen solche Überkapazitäten zu niedrigen Preisen, also zu günstigen Büromieten.

Die Studie bescheinigt dem Osten eine positive Dynamik. Spitzenmieten für Geschäftshäuser in 1a-Lagen hatten sogar ein Plus von 22 Prozent. Sie liegen dennoch rund 35 Prozent unter dem westdeutschen Niveau. Ist das ein Jammern auf hohem Niveau?
Die Ausgangsbasis der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist im Osten vielfach deutlich schlechter, was sich auch im niedrigeren Mietniveau widerspiegelt. Beispielsweise führen die geringere Kaufkraft und damit geringere Einzelhandelsumsätze dazu, dass Einzelhändler deutlich niedrigere Mieten zahlen können als in einigen 1-A-Lagen in westdeutschen Städten. Nichtsdestotrotz spiegelt sich die positive Entwicklung der letzten Jahre auch zunehmend an den ostdeutschen Vermietungsmärkten wider und führt zu der beschriebenen hohen Dynamik bei den Spitzenmieten.

Seit 2006 ist die durchschnittliche Leerstandsquote an den ostdeutschen Büromärkten rückläufig. Liegt das an besser vermieteten Räumen oder am Abriss von Gebäuden?
Im Betrachtungszeitraum hat sich der Büroflächenbestand sogar geringfügig erhöht, während die Leerstandsquote leicht gesunken ist. Diese Entwicklung ist folglich auf eine bessere Vermietungssituation aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung zurückzuführen.

Im Prognos-Zukunftsranking haben Städte wie Leipzig, Chemnitz und Erfurt einen Sprung nach vorn gemacht. Wo steht Dresden?
Dresden erreicht im Prognos Zukunftsranking Platz 28 und ist damit die bestplatzierte ostdeutsche Stadt.

Mittlerweile interessieren sich auch ausländische Investoren für Objekte in ostdeutschen Großstädten. Könnte das einen Anstieg der Renditen bedeuten?
Zwar sanken die Renditen in Ostdeutschland langsamer als im gleichen Zeitraum im Westen, eine Renditekompression fand aber dennoch statt. Sollten verstärkt auch ausländische Investoren für Objekte in Ostdeutschland mitbieten, dürfte sich dies auch in weiter sinkenden Renditen niederschlagen.

Seite 2 von 2 vorherige Seite