Autor: sz-immo -

Kostenplanung auf einen Blick

Bei Modernisierungsvorhaben können die Kosten schnell unüberschaubar werden.

Stuckornamente und Holzarbeiten können bei der Sanierung zusätzlich kosten. - © Benjamin Köb - Fotolia.com
Stuckornamente und Holzarbeiten können bei der Sanierung zusätzlich kosten. (© Benjamin Köb - Fotolia.com)

Jeder seriösen Kostenermittlung für Sanierungsarbeiten müssen eine technische Bestandsaufnahme und eine Planung des Vorhabens vorausgehen.

Faktoren, die den finanziellen Aufwand maßgeblich mitbestimmen

In die Planung sollten neben der erforderlichen Veränderung des Grundrisses, den gewünschten Standards und dem abgesteckten Zeitrahmen ebenso altbautypische Aspekte einbezogen werden. Im Gegensatz zur Baukostenschätzung beim Neubau gibt es beim Altbau eine Reihe von Faktoren, welche die Kosten ganz entscheidend beeinflussen können: Aufwendige Fassadenkonstruktionen mit Stuck, Naturstein oder anderen Zierelementen sowie Innenbauteile wie Parkett, Bleiverglasung, übergroße und überbreite Türen, aufwendige Beschläge, historische Kachelöfen oder Wandvertäfelungen aus Holz müssen Bestandteil der Planung sein. Darüber hinaus sollten Probleme wie aufwendige Anforderungen aus der Denkmalpflege, die Notwendigkeit, Abbrucharbeiten von Hand auszuführen, schwierige Transportwege oder die Störung des Bauablaufes durch beengte Baustellenverhältnisse berücksichtigt werden.

Methoden zur Kostenermittlung

Eine Methode zur Baukostenermittlung ist die Schätzung über einen Baukostenwert pro Quadratmeter Wohnfläche oder pro Kubikmeter umbautem Raum. Dieses Verfahren setzt allerdings voraus, dass entsprechende Zahlenwerte aus ähnlichen realisierten Projekten in ausreichender Zahl vorliegen.
Eine weitverbreitete Methode zur Ermittlung des finanziellen Aufwandes stellt die Splittung der einzelnen Gewerke in Einzelpositionen dar. Dies setzt jedoch eine sehr exakte und umfangreiche Planung voraus.

Eine Kostenermittlung, die sich für die Altbaumodernisierung bewährt hat, ist die Erfassung der Kosten über sogenannte Bauteilkosten. Hierbei sind Einzelpositionen zu sinnvollen Bauteilen zusammengefasst, sodass zum Beispiel die Position „Erneuerung einer Tür" neben dem Türblatt und der Zarge, dem Herstellen des Wanddurchbruches, dem Einbau des Sturzes auch den Beiputz der Wände enthält. Mit dieser Methode ist es möglich, innerhalb sehr kurzer Zeit, mit im Allgemeinen nicht mehr als einhundert Positionen, einen Kostenrahmen zu ermitteln, der relativ genau ist – Erfahrung und sorgfältige Bestandsanalyse des Projektbeauftragten vorausgesetzt.