Autor: Anika Böhme -

Kaufen oder mieten?

Warum es sich lohnt, auch künftig in Dresden in eine Eigentumswohnung zu investieren. Eichenvertäfelung, vergoldete Armaturen auf der Toilette, eine Küche aus Granit. Dazu ein Schwimmbad, ein Weinkeller und ein Atombunker - alles auf 2.000 Quadratmetern. Das ist Luxus. So edel wie in der Münchner 153-Zimmer-Villa des 2006 verstorbenen Milliardärs
Friedrich-Karl Flick muss es natürlich nicht sein.

Beratung beim Experten ist ratsam. - © apops - Fotolia.com
Beratung beim Experten ist ratsam. (© apops - Fotolia.com)

Aber über die Entscheidung, weiter in einer Mietwohnung zu bleiben oder in eine Eigentumswohnung bzw. in ein Haus zu investieren, hat jeder schon einmal nachgedacht.

Der Zeitpunkt für den Kauf einer Immobilie ist dabei so günstig wie selten zuvor. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Banken vergeben Darlehen für niedrige Zinsen. Gleichzeitig steigen die Mieten weiter an - und das nicht nur in den Großstädten.

Kaufen statt mieten ist deshalb auf den ersten Blick eine sichere und attraktive Möglichkeit. Neben dem Wunsch, etwas "Eigenes" zu haben, kann eine Eigentumswohnung auch eine lohnende Investition sein. Denn wer eine Immobilie kauft, betrachtet die Anschaffung meist als einen wichtigen Baustein seiner privaten Altersvorsorge.

Im Vergleich zu einem Haus hat man zudem mit einer Eigentumswohnung weniger laufende oder versteckte Kosten. Ist die Wohnung einmal abbezahlt, muss man sich "nur" noch um die Betriebskosten kümmern. Auch die Verantwortung für den Erhalt des Treppenflurs, Kellers oder Gartens entfällt, weil das Aufgabe der Hausverwaltung ist.

Für die anfallenden Kosten kommt die Hausgemeinschaft zwar gemeinsam auf, aber Rücklagen in einer bestimmten, vorher festgelegten Höhe sind trotzdem ratsam - und auch vertraglich festgelegt. Da es Eigentumswohnungen in verschiedenen Größen gibt, ist man relativ flexibel und kann die Größe der Wohnung an die jeweilige Lebensphase anpassen. Eine gute Infrastruktur und vielfältige kulturelle Angebote gehören dank der innerstädtischen Lage meist zum Paket "Eigentumswohnung" dazu.

Abrechnung pro Quadratmeter

Bevor jedoch Nägel mit Köpfen gemacht werden, lohnt es sich, noch einmal durchzurechnen. Wie viel Geld wäre für die Miete in den kommenden Jahren fällig, wenn alles beim Alten bliebe? Wer heute 40 Jahre alt ist und 800 Euro Kaltmiete im Monat zahlt, überweist laut einem aktuellen Focus-Bericht in den kommenden vier Jahrzehnten 384.000 Euro an den Vermieter. Mietsteigerungen und kletternde Nebenkosten nicht mit inbegriffen. Erhöht sich die Miete um jährlich 1,5 Prozent, summiert sich dieser Posten schon auf rund 521.000 Euro - etwas über eine halbe Million.

Mieten kann also auf Dauer deutlich teurer sein als ein gekauftes Eigenheim. Wie viel Geld pro Monat für den Immobilienkauf übrig ist, hängt unter anderem vom verfügbaren Einkommen und dem Ersparten ab. Wer zum Beispiel ein monatliches Nettoeinkommen von 2.000 Euro hat und 800 Euro Miete zahlt, könnte sich theoretisch bei einem Eigenkapital von 40.000 Euro eine Wohnung für rund 220.000 Euro leisten. Die Lebenshaltungskosten, Versicherungsbeiträge und Unterhaltszahlungen werden abgezogen. Generell gilt: Um auch für unvorhergesehene Ausgaben gewappnet zu sein, sollte die monatliche Kreditrate nicht mehr als 40 Prozent des Nettoeinkommens betragen.

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