Autor: Anika Böhme -

Kaufen oder mieten?

Wie die anderen B-Städte auch profitiert Dresden in einem besonderen Maße vom stetigen Zuzug, von den noch vergleichsweise niedrigen Neubauzahlen und dem damit zusammenhängenden geringen Angebot an Wohnraum. Innerhalb von Sachsen nimmt die Stadt sogar den 1. Platz ein, was das Wachstum auf dem Wohnungsmarkt angeht. "Hier gibt es noch attraktive Grundstücke zu moderaten Preisen", bestätigt Cromm.

Konkret bedeutet das für den Wohnungsmarkt in Dresden Folgendes: Bei der letzten Gebäude- und Wohnungszählung 2011 wurden insgesamt 294.164 Wohneinheiten gezählt. Das ist gegenüber der letzten Totalerhebung 1995 ein Plus von 12 Prozent. Gleichzeitig hat sich der Leerstand spürbar reduziert oder wurde einer anderen Nutzung zugeführt. Waren 1995 nahezu 10 Prozent Wohnraum ohne Mieter, sind es heute knapp 5 Prozent. Tendenz weiter sinkend. Parallel dazu wurden in diesem Zeitraum fast 6.600 neue Wohneinheiten gebaut, davon rund 65 Prozent als Eigenheime. Im Geschossbau entstanden dagegen in den letzten zehn Jahren nur etwa 230 Einheiten pro Jahr. Allerdings ist seit 2011/2012 ein sprunghafter Anstieg zu beobachten.

Umsatzzahlen und Transaktionsvolumen gestiegen

Diese Entwicklung ist auf ein steigendes Kaufinteresse an Eigentumswohnungen zurückzuführen, wie eine Auswertung der Grundstücksmarktberichte des Gutachterausschusses Dresden belegt. Nachdem 2009 mit 2.607 Verkäufen und einem Transaktionsvolumen von 292,2 Millionen Euro die mit Abstand niedrigsten Umsätze erreicht wurden, sind beide Kennzahlen kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2014 wurde am Dresdner Immobilienmarkt nach vorläufigen Analysen ein Transaktionsvolumen von rund 1,64 Milliarden Euro umgesetzt. Rund 525 Millionen Euro entfielen dabei auf Wohn- und Teileigentum, zu dem auch Eigentumswohnungen gehören. Gerade in den guten bis sehr guten Wohnlagen gab es eine verstärkte Nachfrage, die das Angebot bei Weitem überstieg. Zu den begehrten Standorten gehören vor allem die auf der rechten Elbseite liegenden Villenlagen, aber auch die Innere Neustadt und die Altstadt. Bezogen auf das gesamte Stadtgebiet, lagen die Durchschnittswerte für eine gemietete Dreiraumwohnung mit 70 Quadratmetern 2013 bei 6,78 Euro pro Quadratmeter. Für eine Eigentumswohnung wurden 1.150 Euro pro Quadratmeter als Kaufpreis fällig.

Für das kommende Jahr werden deshalb in und um Dresden weiterhin steigende Preise bei den Mieten, den Ein- und Zweifamilienhäusern und den Eigentumswohnungen prognostiziert. Zwar gab das Rendite-Niveau leicht nach, ist aber im bundesweiten Vergleich immer noch attraktiv. Die mittlere, übliche Marktspanne liegt zwischen 5,7 und 6,9 Prozent. Neben steigenden Bevölkerungs- und Haushaltszahlen und dem Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum ist es ein gutes Argument, um noch einmal über den Erwerb von Wohneigentum nachzudenken. Egal, ob man selbst darin wohnt oder die Eigentumswohnung als Kapitalanlage nutzt und weitervermietet. Anika Böhme

*Das Beispiel beruht auf Daten der FMH Finanzberatung, die für ihre Berechnungen den IVD-Wohn-Preisspiegel 2014/2015 zugrunde gelegt hat.

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