Gebäudelage auf einem Grundstück
Entscheidende Faktoren
Neben der Größe und der Längen-Breiten-Relation ist auch die Ausrichtung eines Grundstückes für die Anordnung eines Gebäudes entscheidend.
Grundstückslage und Städtebau
Darüber hinaus bestimmen auch städtebauliche Aspekte die Lage eines Hauses. In der Regel wird im Städtebau eine gleichmäßige, beidseitige Straßen begleitende Bebauung mit einer fiktiven Bauflucht bevorzugt. Durch solch eine Anordnung von Wohngebäuden kann klar zwischen privatem, öffentlichem und halböffentlichem Raum differenziert werden.
Privater, öffentlicher und halböffentlicher Raum
Die Begrifflichkeit „halböffentlicher Raum" lässt die Annahme zu, dass es sich hier um eine Mischform von öffentlichem und privatem Raum handelt, also um einen teilweise privat und teilweise öffentlich genutzten Bereich in Form einer erschlossenen Verkehrsfläche. Das trifft jedoch so nicht zu.
Auch bei dem halböffentlichen Raum handelt es sich um einen Teil des privaten Raumes. Dieser Bereich ist jedoch im Gegensatz zum privaten Raum von der Straße aus einsehbar. Er könnte also auch als Visitenkarte eines Grundstückes bezeichnet werden.
Während der Vorgarten halböffentlicher Raum ist, zählt der Garten zum privaten Raum, denn dieser liegt hinter dem Haus und ist bei einer Straßen begleitenden Bebauung mit einer fiktiven Bauflucht für die Öffentlichkeit nicht einsehbar.
Mehr Raum für privaten Raum
Herrschen eher rechteckige Grundstücke vor, die wesentlich tiefer als breit sind, werden die Häuser auch dichter stehen. Somit wird die Bauflucht hier geschlossener sein als bei anderen Grundstücksformaten.
Ein positiver Effekt der geschlosseneren Bauflucht ist der in der Regel größere Garten und demzufolge ein Mehr an Privatsphäre und Gestaltungsfreiheit.
Gebäudeanordnung für eine optimale Besonnung
Werden Grundstücke von Osten oder Norden aus erschlossen, ist eine Straßen begleitende Bebauung optimal, denn diese ermöglicht die Anordnung eines relativ großen Süd- oder Süd-West-Gartens.
Auf Terrassen, die rückwärtig liegen, wird man stets ein Optimum an Sonne erhaschen.
Auch wenn Grundstücke von Westen erschlossen werden, kann eine Straßen begleitende Bebauung mit einer Ostterrasse empfehlenswert sein – insbesondere, wenn es sich bei dem öffentlichen Raum um eine viel befahrene Straße handelt.
Die Wärme der Nachmittagssonne kann hier gut ausgenutzt werden, indem die „Frühstücksterrasse" nach Süden verlängert wird.
Bei von Süden erschlossenen Grundstücken ist dagegen ein Zurücksetzen des Wohnhauses sinnvoll, um eine Südterrasse herstellen zu können.
Bei relativ quadratischen Grundstücken bietet es sich an, Gebäude – je nach Verkehrsaufkommen im öffentlichen Raum – in der Nord-Ost- oder in der Nord-West-Ecke anzuordnen. Hier sorgen winkelförmige Terrassen für eine optimale Besonnung.