Autor: sz-immo -

Fachwerkhäuser: Mögliche Schäden an der Ausfachung

Von Lehmgefachen bis zu Gefachen aus Mauerwerk

Bei Fachwerkhäusern sollten die usprünglichen Ausfachungen möglichst erhalten werden. - © Ralf Gosch - Fotolia.com
Bei Fachwerkhäusern sollten die usprünglichen Ausfachungen möglichst erhalten werden. (© Ralf Gosch - Fotolia.com)

Die Außenwände alter Fachwerkhäuser bestehen aus einem Holztragwerk und aus einer Ausfachung aus Lehm oder Mauerwerk. Während für die gemauerten Gefache zumeist Ziegel- oder Natursteine verwendet wurden, sind die Lehmausfachungen aus Holzstaken und anderen Naturmaterialien gefertigt – so beispielsweise aus Stroh oder einem Weidengeflecht. Je nach Art der Konstruktion können diverse Reparaturmaßnahmen notwendig sein.

Nach Möglichkeit erhalten

Insbesondere aus bauhistorischen, aber auch aus bauphysikalischen Gründen sollten die ursprünglichen Ausfachungen erhalten bleiben – denn das statische System des Fachwerks ist nach Möglichkeit nicht zu verändern.

Häufige Schadensbilder

Da es unterschiedliche Ausführungen der Gefache gibt, variieren auch die Mängel. Während in jedem Fall die Fugen zwischen der Holzkonstruktion und der Ausfachung undicht sein können, gibt es weitere ausführungsabhängige Schadensbilder.

Bei Gefachen mit Sichtmauerwerk können die Steinoberflächen verwittert sein; bei Gefachen mit verputztem Mauerwerk der Putz. Außerdem besteht bei einer Ausfachung aus Mauerwerk die Möglichkeit, dass der Steinverbund Mängel aufweist sowie der Mauer- oder Fugenmörtel locker oder verwittert ist. Ebenso können Schäden an einfachen Lehmausfachungen auftreten.

Instandsetzung von Sichtfachwerk mit Lehmausfachung

Während sich die Beseitigung leichter Schäden in den Lehmausriegelungen relativ unkompliziert gestaltet – so beispielsweise das Schließen von Rissen in der Oberfläche oder das Ausbessern der Anschlussfugen, ist das Beheben stärkerer Mängel oftmals mit einer Vielzahl weiterer Arbeiten verbunden.

Wenn zum Beispiel die Verbindung zum Tragwerk nicht mehr intakt ist, muss die Ausfachung vollständig entfernt und neu ausgeführt werden. Hier ist Fachkompetenz gefragt, denn bereits für das Herstellen der Lehmmischung benötigt man ein umfangreiches Wissen.

Instandsetzung von Steingefachen

Besteht die Ausfachung aus Sichtmauerwerk und sind die Steine dazu gut erhalten, so ist die Instandsetzung der Fachwerkaußenwände zumeist einfach. Hier wird lediglich das Mauerwerk mit einem Dampfstrahlgerät gereinigt und die Mörtelfugen werden mit Trasskalkmörtel neu verfugt.

Ist das Gestein jedoch stark verwittert, so muss die Ausfachung auch hier vollständig erneuert werden.