- © Werner Weisser via pixabay
Heizung Thermostat | © Werner Weisser via pixabay

Ein Haus energetisch sanieren

Altbauten verlieren oft Wärme und müssen viel geheizt werden, um die optimale Raumtemperatur zu erreichen und zu halten. Meist liegt das an unzureichend wärmegedämmten Wänden oder alten Heizsystemen, die die Räume nicht mehr richtig aufheizen können. Eine energetische Sanierung kann Abhilfe schaffen.

Die Wände sind kalt, aber die Heizkörperthermostate stehen auf Stufe 5? Sind Häuser nicht ausreichend gedämmt und besitzen alte Bauteile, entflieht viel Wärme nach draußen. Das sorgt nicht nur für hohe Heizkosten, sondern wirkt sich auch negativ auf die Umwelt aus. Wer als Eigentümer das Haus energetisch saniert, spart Heizkosten und wertet parallel den Wert der Immobilie auf. Fördermittel und Renovierungskredite helfen Hauseigentümern bei der Verwirklichung.

Die energetische Sanierung – was gehört dazu?

Bei einer energetischen Sanierung geht es darum, Bauteile so zu sanieren, dass der Energieverbrauch reduziert wird. Dazu gehören zum Beispiel die Dämmung der Wände, der Decke und des Dachs, aber auch der Austausch von alten Heizsystemen, Fenstern oder Türen. In Deutschland heizt jeder zweite Haushalt mit Gas – ein Rohstoff, der sowohl klimaschädlich als auch endlich ist und deshalb sparsam eingesetzt werden sollte. Da die Gaspreise für Kunden derzeit rasant steigen, macht es für Kosteneinsparungen Sinn, eine energetische Dämmung zu vollziehen. Eine energetische Sanierung kann den Gasverbrauch und somit die Kosten für den Energieträger senken. Wo am meisten Potenzial zur Einsparung liegt, weiß ein Energieberater. Zu effektiven Sanierungsmaßnahmen gehören zum Beispiel:

  • Wärmedämmung
  • Modernisierung der Heizungsanlage
  • Austausch von Fenstern und Türen
  • Kellersanierung

Wärmedämmung

Um ein Haus energetisch zu sanieren, müssen die Außenwände gedämmt werden. Durch abgedichtete Wände kann weniger Wärme entschwinden und die Wände kühlen nicht so schnell aus. Das hat den Vorteil, dass sich kein Kondenswasser auf die kalten Wände setzt und zu Schimmel führt. Um das Haus zu dämmen, kommt eine Kerndämmung, Außen- oder Innendämmung infrage. Oft ist eine Außendämmung von Gebäuden nicht möglich, weil sie unter Denkmalschutz stehen oder aufgrund umliegender Häuser nicht genügend Platz für Ausgrabungsarbeiten zur Verfügung steht. Deshalb ist die Innendämmung eine beliebte Art, ein Haus zu dämmen.

Heizungsanlage modernisieren

Auch eine Modernisierung der Heizungsanlage birgt viel Potenzial: Hier kann man überlegen, ob die alte Heizanlage noch den Ansprüchen gerecht wird, ob sie modernisiert werden sollte oder ob man den Energieträger wechselt. Wärmepumpen oder eine Solaranlage sind zum Beispiel gute Alternativen, die sich positiv auf die Umwelt auswirken. Hierfür können Fördermittel wie zum Beispiel die der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch genommen werden. Neben der Modernisierung der Heizungsanlage sollten auch die Heizkörper geprüft werden, um Energie einzusparen. Funktionieren sie noch einwandfrei? Gibt es kalte Stellen oder ist ein Gluckern zu vernehmen? Dann sollte der Heizkörper entlüftet werden. Zudem ist es wichtig, Heizkörper frei von Objekten zu halten, damit die Luft richtig zirkulieren kann. Oft ist das falsche Heizverhalten auch schuld daran, dass sich die Räume nicht richtig aufheizen.

Fenster und Türen austauschen 

Knapp 15 % der Energie geht nicht über die Wände, sondern durch die Fenster verloren. Besonders wenn die Fenster nur ein- oder zweifach verglast sind, entweicht die Wärme. Für die Einsparung sind dreifach verglaste Fenster mit einer warmen Kante besser. Als warme Kante bezeichnet man den Abstandhalter zwischen den Gläsern, der dafür sorgt, dass zwischen den Glasscheiben keine Wärme verloren geht und das isolierende Gas nicht entweicht. Auch bei gut isolierten Fenstern muss richtig gelüftet werden: Stoßlüften und Durchzug haben sich hier bewährt, anstatt die Fenster dauerhaft auf kipp zu stellen.

Defekter Außenputz mit altem Fenster - © Defekter Außenputz mit altem Fenster
Defekter Außenputz mit altem Fenster (© Defekter Außenputz mit altem Fenster)

Kellersanierung

Vor allem Keller verfügen oft über ein hohes Energiesparpotenzial, da diese meist alt und renovierungsbedürftig sind. Da hier direkter Kontakt mit dem Erdreich besteht, kann Feuchtigkeit leicht in die Wände eindringen und dort Feuchtigkeitsschäden verursachen. Eine hohe Feuchte in den Wänden begünstigt wiederum die Schimmelbildung, was sich negativ auf die Gesundheit der Bewohner und die Bausubstanz des Gebäudes auswirkt. Dichtet man einen Keller von innen ab, kommen meist Dichtschlämme oder Horizontalsperren zum Einsatz. Bei einer Außenabdichtung wird in der Regel eine Bitumen-Dickbeschichtung genutzt.

Warum eine energetische Sanierung?

Mit einer Sanierung können Heizkosten gespart werden, da durch die sanierten Wände weniger Wärme entweicht und stattdessen im Raum verbleibt. Durch die Wärmedämmung der Kellerwände allein können die Heizkosten um 30 % gesenkt werden. Auch intelligente Heizsysteme sorgen dafür, dass die Temperatur in der Nacht abgesenkt wird und so Kosten gespart werden können. Darüber hinaus wird der Wert der Immobilie gesteigert und die Wohnqualität verbessert. Eine energetische Sanierung wirkt sich nicht nur positiv auf den Geldbeutel aus, sondern auch auf die Umwelt und das Klima.

Energetische Sanierungsmaßnahmen lohnen sich nicht nur, um Heizkosten zu sparen und das Klima zu schützen, sondern sind laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) auch in einigen Fällen vorgeschrieben. Dies betrifft vor allem Gebäude, die vor 2002 gebaut worden sind, wenn die Standardwerte nicht erreicht werden können. Arbeiten wie die Dämmung der Kellerdecke, der Rohrleitungen und der obersten Geschossdecke sowie die Modernisierung der Heizanlage können dabei Pflicht sein.

Finanzierung

Eine vollständige energetische Sanierung kann sehr umfangreich und somit mit hohen Kosten verbunden sein. Wer nicht genug Eigenkapital für die Maßnahmen besitzt, kann die Modernisierungen oder Renovierungen per Kredit stemmen. Gerade die Dämmung der Wände oder eine neue Heizanlage sind kostenintensive Anschaffungen. Abhilfe schafft hier ein Renovierungs- oder Sanierungskredit mit individuell festgelegter Laufzeit. Bei so einem Kredit kann es zudem wichtig sein, dass Ratenpausen eingelegt werden können. Dies kann vor allem bei größeren Maßnahmen oder wenn etwas dazwischenkommt, eine Erleichterung darstellen.

Ein Renovierungskredit kann nur für Renovierungsarbeiten genutzt werden. Für welche Art der Renovierung oder Sanierung das Geld genutzt wird, ist unwichtig. Einige Kreditinstitute benötigen vorher jedoch Kostenvoranschläge. Die Arbeiten sollten zunächst mit einem Energieberater besprochen werden. Zudem muss nachgewiesen werden, dass der Antragsteller auch der Immobilienbesitzer ist. Er profitiert bei diesem Kredit meist von besseren Konditionen als bei einem Ratenkredit. Darüber hinaus gibt es viele attraktive Fördermaßnahmen wie zum Beispiel die Förderungen der KfW.

Lohnt sich eine energetische Sanierung?

Eine energetische Sanierung lohnt sich aus umwelttechnischer Sicht immer. Bewohner profitieren zusätzlich von einer höheren Wohnqualität und geringeren