Das Grundstück baureif machen
Areal und Position des Hauses werden von einem Ingenieur exakt eingemessen.
Bevor die obligatorische Bautafel mit der Firmenauflistung angebracht und der erste Spatenstich über die Bühne gehen können, muss das Grundstück baureif gemacht werden, wie es im offiziellen Sprachgebrauch heißt. Diese Maßnahme ist vorrangig bei innerstädtischen Brachen und Lücken erforderlich, während in Neubaugebieten in dieser Hinsicht kaum Aktivitäten entfaltet werden müssen. Im Wesentlichen geht es meist darum, die freie Zufahrt für schwere Lastwagen zum Areal zu ermöglichen. Ebenso benötigt der Kran uneingeschränkten Aktionsspielraum. Gegebenenfalls sind zudem Freileitungen zu sichern oder kurzfristig zu verlegen.
Aufbau des Schnurgerüstes
Eine bis ins Detail geplante Baustelleneinrichtung sorgt für reibungslose Abläufe. Die zuständigen Energieversorgungsunternehmen installieren den Baustromverteiler und stellen die Wasserversorgung sicher. Von einem Ingenieur werden das Grundstück und die Platzierung des Hauses eingemessen. Danach erfolgt der Aufbau von vier im rechten Winkel zueinander stehenden Winkelböcken für das Schnurgerüst. Diese umreißen in ihren Fluchten die exakte Position der künftigen Außenkanten des Fundaments. Gespannte Mauerschnüre markieren den späteren Baukörper. Besonders wichtig: Es muss sichergestellt sein, dass das Schnurgerüst nicht mutwillig oder versehentlich verändert wird.
Dann endlich rollt der Bagger an, und der Humus wird abgeschoben. Er ist als Baugrund gleichermaßen ungeeignet wie zu kostbar und wird für die spätere Bepflanzung genutzt. Hat sich der Eigenheimbesitzer in spe für einen Keller entschieden, muss eine Grube ausgehoben werden. Schmale Greifer schaffen die Basis für die Ring- oder Streifenfundamente, und die spätere Bodenplatte wird vorbereitet. Ob mit oder ohne Keller - die Tiefe der Gräben beziehungsweise der Sohle sollte generell eine frostfreie Gründung des Fundamentes gewährleisten.
Jeder Boden ist anders
Für den erforderlichen Aufwand und die Kosten ist die Konsistenz des Bodens von entscheidender Bedeutung. Liegt kein Baugrundgutachten vor, dann sind zumindest Probebohrungen unerlässlich, um vor bösen Überraschungen gefeit zu sein. Dies gilt insbesonders für aufgeschüttetes Gelände sowie anfallendes Schichten- oder Grundwasser. Hat man es mit drückendem Wasser oder einem hohen Grundwasserstand zu tun, muss der Bau einer so genannten Weißen oder Schwarzen Wanne erfolgen, welche die Ausgaben für die Gründung rasch verdoppelt. Oftmals raten Experten in diesen Fällen von der Errichtung eines Kellers ab.