Typische Schadensbilder am Fachwerk
Die Schadensanalyse bei Fachwerkkonstruktionen setzt das Verständnis der traditionellen Konstruktionen voraus.
Die Außenwände von Fachwerkbauten können als gestalterisch aufwendiges Sichtfachwerk oder als rein konstruktives, verputztes Fachwerk ausgebildet sein. Da die Fugen zwischen dem Holzwerk und den Ausfachungen beim verputzten Fachwerk verdeckt sind, ist diese Form der Ausführung weniger anfällig für gravierende Schäden als das herkömmliche Sichtfachwerk.
Allgemeine Schäden am tragenden und nichttragenden Gefüge
Fachwerkwände können relativ starke Setzungen und Verschiebungen aufnehmen, ohne dass dies eine Gefährdung der Stabilität zur Folge hat. Dagegen kann ein Schädlingsbefall die Stabilität des tragenden Holzwerks maßgeblich beeinträchtigen.
Neben einem Befall der tragenden Konstruktion durch tierische Holzschädlinge weisen Fachwerkhäuser oftmals auch Schäden an der nichttragenden Ausfachung aus Lehm oder Mauerwerk auf. Im Speziellen handelt es sich hier um einen maroden Außenputz oder um eine lockere Lehm- oder Natursteinausfachung.
Hauptproblem Feuchtigkeit
Bei herkömmlichem Sichtfachwerk stellen undichte Fugen zwischen dem Holzwerk und der Ausfachung ein wesentlich häufiger auftretendes Problem dar. Sichtfachwerkwände büßen hier nicht nur an Winddichtigkeit ein. Eindringendes Wasser durch Schlagregen, Staunässe, aufsteigende Feuchtigkeit, eine schadhafte Dacheindeckung oder Dachentwässerung kann dazu zum Verrotten des Fachwerks führen und somit die Statik des Hauses beeinflussen.
So zählen neben der Zerstörung der bewitterten Holzoberflächen und Ausfachungen sowie der Zersetzung der Schwellen im Bereich des Sockelmauerwerks, auch das Verfaulen der Holzverbindungen zu häufigen Schäden an Außenwänden in Fachwerkbauweise. Die stete Feuchtigkeit begünstigt dazu einen Pilzbefall.