- © Foto: Bien-Zenker
Sieht aus wie frei geplant und ist doch ein vorgefertigtes Einfamilienhaus. | © Foto: Bien-Zenker

Schnell fertig und dauerhaft gut

Fertighäuser genügen allen geforderten Energiespar-Standards.

Seit Oktober 2016 gibt es ein neues Mekka für Häuslebauer: die FertighausWelt Günzburg. Der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) freute sich über einen riesigen Besucherandrang zum Eröffnungs-Wochenende. „Wir haben es in Rekordzeit von sechs Monaten geschafft, die modernste Musterhausausstellung Europas zu realisieren", freute sich BDF-Hauptgeschäftsführer Dirk- Uwe Klaas. Diese Zeitspanne macht auch klar: Fertighäuser lassen sich schnell errichten, schließlich kommen sie – wie der Name suggeriert – schon fast fertig auf die Baustelle. Die in großen Hallen vorgefertigten Bauteile, etwa komplette Wände, können auf der Baustelle in kürzester Zeit fachgerecht montiert werden. Dieses ökonomische Verfahren spart nicht nur viel Zeit. Es stellt zugleich sicher, dass die Bauteile bis zu ihrem Transport auf die Baustelle vor der Witterung geschützt sind. Vor allem kann die Herstellung des Hauses zuverlässig überwacht und auf diese Weise ein nachweisbarer und kontrollierter Qualitätsstandard eingehalten werden.

Große Vielfalt an Häusern

Auf dem 25.000 Quadratmeter großen Ausstellungsgelände in Günzburg ist noch ein weiterer Aspekt gut erkennbar: die Vielfalt der Gebäude. Von den 17 voll ausgestatteten Musterhäusern gleicht keines dem anderen. Vom ebenerdigen Bungalow über das zweigeschossige Landhaus bis zur exklusiven Stadtvilla mit Keller und großzügiger Dachterrasse hat die FertighausWelt für jeden Geschmack und Bedarf etwas zu bieten. Alle Häuser sind zudem im Hinblick auf nachhaltiges Bauen zertifiziert. Ein weiteres Plus für Günzburg: Erstmals hat der Verband hier die Grundstücke mit den einzelnen Häusern voneinander losgelöst und in eine gemeinsame Gartenanlage integriert. Insgesamt 19 Musterhausausstellungen gibt es in Deutschland, unter anderem in Ottendorf-Okrilla bei Dresden, in Schkeuditz bei Leipzig und in Chemnitz.

Baugesundes Innenleben

Man sieht es ihnen nicht immer an, doch Fertighäuser bestehen zum größten Teil aus Holz. Durchschnittlich 30 Kubikmeter Fichte benötigt man für ein Gebäude mit 140 Quadratmetern Wohnfläche. Möbel, Parkettböden und weitere alltägliche Gegenstände vervollständigen die positive Holzbilanz vieler Haushalte – und die erfreuen sich dank des Naturmaterials besonderer Wohngesundheit. „Holz reguliert das Raumklima, indem es den Wasserdampf aus feuchter Luft aufnimmt und bei Trockenheit wieder abgibt", sagt Dirk-Uwe Klaas. „So wahrt es in einem Fertighaus von Anfang an die für den Menschen ideale Luftfeuchtigkeit von 45 bis 55 Prozent." Die deutsche Fertighausindustrie hat auch eigene Forschungen zur Baugesundheit von Holz durchgeführt und deren gute Ergebnisse in ihre Qualitätsvorgaben integriert. Fertighäuser werden dementsprechend gemäß strengen baubiologischen Anforderungen errichtet. Längst Standard ist unter anderem der Einsatz von Lüftungssystemen – gerade vor dem Hintergrund neuer Energieeinsparverordnungen (EnEV) bedeutsam. (HK)

ZERTIFIZIERTE WOHNGESUNDHEIT

Auf der BAU 2015 in München hat Staatssekretär Florian Pronold vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit (BMUB) die Nachhaltigkeitszertifizierungsurkunde an WeberHaus verliehen. Das Zertifizierungssystem des Bundes wurde im Auftrag des BMUB zusammen mit Vertretern des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF) und der Hochschule München entwickelt. Die gesamte Gebäudequalität wird in verschiedenen Kategorien bezüglich Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit bewertet. Die Kriterien des Prüfverfahrens übersteigen die bisherigen Aspekte energieeffizienten Bauens bei Weitem, hieß es zur Begründung. So erreichte die Stadtvilla CityLife im Erlenpark in Rheinau-Linx in den Kategorien der Wohngesundheit, der ökonomischen sowie ökologischen Qualität sehr gute Werte.