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Ofen modernisieren, zukunftssicher heizen

Ältere Kamin- oder Kachelöfen müssen unter Umständen nachgerüstet oder ausgetauscht werden.

Eigentlich sind sie längst nicht mehr notwendig. Aber irgendwie wollen wir uns auch nicht von ihnen trennen. Mit Holz betriebene Öfen sind in Deutschland nach wie vor beliebt: Nach Angaben des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima werden derzeit zwischen Usedom und Bodensee 10 bis 11 Millionen Holzfeuerstätten betrieben, also Kachel- beziehungsweise Kaminöfen. Das bedeutet, dass in etwa jedem vierten deutschen Haushalt eine dieser „Einzelraumfeuerstätten“ steht, und meist auch betrieben wird.

Mit den Öfen wird in einigen wenigen Fällen noch ausschließlich geheizt, oft aber dienen sie nur als Ergänzung anderer Heizsysteme. Gelegentlich wird die Feuerstätte sogar noch zum Kochen und Backen genutzt, meist aber erfreut man sich eher an der angenehmen Wärme und am heimeligen Schein der Glut hinterm feuerfesten Glas der Ofentür. Aber auch ein gewisser Vorsorge-Aspekt scheint vielen Eigentümern von Kamin- und Kachelöfen wichtig zu sein. Denn wenn die konventionelle Wärmeerzeugung einmal ausfällt, ist eine Holzfeuerstätte immer eine verlässliche Notlösung für das Grundbedürfnis Wärme.

Gut informieren, Stilllegung verhindern

Grundsätzlich ist Heizen mit Holz zukunftssicher. Moderne Kachelöfen erfüllen alle gesetzlichen Verordnungen und es gibt deshalb keine Einschränkungen bei der Nutzung. Dabei sollte die Technik der Holzfeuerstätte jedoch auf aktuellem Stand sein. Alte Holzfeuerstätten, die zwischen 1. Januar 1995 und 21. März 2010 in Betrieb gingen und die Vorgaben der aktuellen Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchV) nicht erfüllen, müssen bis zum 31. Dezember 2024 stillgelegt, nachgerüstet oder ausgetauscht werden. Das Typenschild gibt Auskunft, aus welchem Jahr die Feuerstätte stammt. Falls der Ofen kein Typenschild trägt, hilft eine Anfrage beim Hersteller. Wer die Bezeichnung seines Ofens kennt, kann auch die Datenbank auf www.cert.hki-online.de nutzen. Zudem überprüft der Schornsteinfeger die Emissionswerte und weist auf einzuhaltende Fristen hin.

Um weiterhin mit Holz heizen zu können, ist nicht immer eine Kompletterneuerung der alten Ofenanlage nötig. Der Ofenbauer prüft, welche Maßnahmen sinnvoll sind und bietet für Kachelöfen auch Austausch-Heizeinsätze in diversen Größen, Heizleistungen und technischen Ausführungen an, zum Beispiel auch Pelletgeräte. Der Tausch des Heizeinsatzes und der Gussheizkästen senkt die Emissionswerte und erhöht den Wirkungsgrad. Die Umrüstung kann kostengünstig in überschaubarer Zeit erfolgen. Auch der nachträgliche Einbau eines aktiven oder passiven Feinstaubfilters oder Katalysators ist zur Erfüllung der Vorgaben möglich.

Zukunftssichere Öfen mit Wassertechnik

Moderne Holzfeuerstätten lassen sich mit fossiler oder regenerativer Heiztechnik kombinieren. Ideal für Niedrigenergiehäuser ist ein Kachelofen mit Wasser- beziehungsweise Kesseltechnik, der über einen Wasserwärmetauscher seine (überschüssige) Heizenergie zusätzlich in einen zentralen Pufferspeicher speist. Er entlastet die Hauptheizung bei der zentralen Wärme- und Warmwasserversorgung. Auch im hybriden Systemverbund mit einer Wärmepumpe, die im Winter viel Strom verbraucht, spart der Kachelofen viel Energie und bringt ressourcenschonend Wärmekomfort ins Haus. Eine Ofenmodernisierung oder Neuinstallation nimmt der Ofen- und Luftheizungsbauer vor, er stimmt das System optimal auf den Bedarf ab. Über die Modernisierungsmöglichkeiten bei Kachelöfen, Heizkaminen und Kaminöfen kann man sich umfassend bei allen Ofenbauer-Betrieben in seiner Region informieren. Adressen in der Nähe gibt es unter anderem auf www.kachelofenwelt.de (djd/IMMO/ZVSHK)