Autor: Thessa Wolf -

Objektivität plus stimmigen Bauchgefühl

"Die Bewohner sollen auch noch in zehn, 20 oder 30 Jahren zufrieden sein." Das Prozedere sei immer das gleiche: "Die Leute fragen nach unserem Exposé. Wenn die Rückmeldung kommt, dass ihnen etwas gefällt, vereinbaren wir ein Beratungsgespräch." Der Projektgesellschaft sei es wichtig, ihre Kunden persönlich kennenzulernen. "Und wir möchten auch, dass die künftigen Eigentümer uns kennenlernen."

Das diene der Vertrauensbildung. Und Vertrauen sei wichtig. "Schließlich ist der Kauf einer Wohnung oder eines Hauses die vermutlich größte Investition im Leben." Da brauche es neben aller Objektivität auch ein stimmiges Bauchgefühl.

"Wir füllen es mit Grün"

Andreas Fischer von der Projektgesellschaft Wohnen am Alaunpark zu den Bauvorhaben in der oberen Neustadt

Andreas Fischer - © Thessa Wolf
Andreas Fischer (© Thessa Wolf)

Korrekterweise nennt sich das Viertel "Äußere Neustadt", die Bewohner sprechen aber gern von der oberen Neustadt. Gemeint ist das Areal an der Garnisonkirche. Auf der anderen Seite der Straße beginnt die Albertstadt. In der oberen Neustadt sind in den vergangenen Jahren Häuser mit Eigentumswohnungen entstanden, an weiteren wird gerade gebaut. "Wohnungen, die dringend benötigt werden", sagt Andreas Fischer von der Projektgesellschaft Wohnen am Alaunpark.

Sie bauen vorwiegend größere Wohnungen. Warum?
Weil es kleinere Wohnungen bereits ausreichend gibt. Das liegt wohl daran, dass in den 90er-Jahren nach dem Bedarf an Steuerabschreibungen gebaut worden ist. Wir richten uns heute nach dem Bedarf an Wohnraum - und bauen vorwiegend für Familien. Im neuen Projekt ist die kleinste Wohnung 70, die größte 152 Quadratmeter groß.

Sie bauen ausschließlich Eigentumswohnungen, der Quadratmeterpreis liegt bei 2600 bis 3000 Euro. Wer kann die großen Wohnungen bezahlen?
Es sind vor allem Familien, die auch bisher schon in der Neustadt gewohnt haben. Die bereits fertigen Wohnungen des ersten und zweiten Bauabschnitts, insgesamt 115, sind alle verkauft und bereits bewohnt. Von einigen Eigentümern kamen Anfragen für eine zweite Wohnung in dem gerade entstehenden dritten Bauabschnitt, diesmal als Kapitalanlage. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass es sich an diesem Standort sehr gut wohnen - und sich eine Wohnung deshalb sicher auch gut vermieten lässt.

Kritiker bemängeln das monotone Erscheinungsbild der bisher gebauten Häuser. Was antworten Sie denen?
Da muss ich den - sicher aus gutem Grund oft zitierten - Spruch verwenden: Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters. Und allein die Tatsache, dass alle fertigen Häuser bis auf den letzten Quadratmeter bewohnt sind, zeigt ja, dass es genügend Leute gibt, welchen die Architektur gut gefällt. Ich persönlich finde die bisherigen wie auch die neu geplanten Häuser ausgesprochen attraktiv. Man darf auch nicht vergessen, dass die Stadt Dresden die Planungshoheit hat und die Architekten die Urheberrechte besitzen.

Seite 2 von 3 nächste Seite vorherige Seite