Oberflächenbehandlung von Innenwänden
Bei der Erneuerung eines Wandputzes sind fachliche Kompetenz und geeignete Materialien gefragt. Risse, Abplatzungen und Absanden zählen zu den häufigsten Schäden an Innenputzen.
Solche Erscheinungen sind oftmals ein Indiz für das Nachlassen der Bindekraft des Putzmörtels oder für eine mangelnde Haftung des Putzes am Untergrund. Im Gegensatz zur Herstellung eines Trockenputzes oder einer Holzverkleidung ist das Aufbringen eines neuen Nassputzes nicht für den Selbstbau geeignet. Lediglich Ausbesserungsarbeiten sollten in Eigenregie durchgeführt werden.
Ausbesserungsarbeiten: Do it yourself
Ein weicher, sandender Kalkputz kann mehr oder minder verfestigt werden, indem er mit einer Fluat- oder Alaunlösung behandelt wird; kleinere Risse und Fehlstellen werden mit Füllspachtel ausgebessert.
Bei größeren Rissen und Fehlstellen muss zunächst durch Klopfen festgestellt werden, in welchem Umfang der umliegende Bereich hohl liegt. Brüchiger Innenputz wird vorsichtig abgeschlagen und der Untergrund mittels einem Spritzbewurf aus Mörtel vorbereitet, bevor die schadhafte Stelle neu verschlossen wird.
Geeignete Putzmörtel
Nicht nur die Verarbeitung und die Beschaffenheit des Untergrundes sind wesentliche Einflussgrößen für die Qualität und den Zustand eines Innenputzes, sondern auch die Zusammensetzung eines Putzmörtels an sich.
Alte Innenputze bestehen aus Kalk, Gips, einem Kalk-Gips-Gemisch oder einem Kalk-Zement-Gemisch. Diese Materialien weisen gute Sorptionseigenschaften auf. Zudem sind Altputze in der Regel einlagig ausgebildet – was für den Innenbereich völlig ausreicht.
Die verwendete Mörtelart sollte bei Ausbesserungsarbeiten nach Möglichkeit auf den Altputz abgestimmt werden. Bei einem neuen Innenputz ist zu beachten, dass er entsprechend der Beanspruchung gewählt wird.
Kalkmörtel ist der „Universalmörtel" für den Innenbereich. Er ist nicht nur umweltfreundlich, sondern sorgt auch für ein angenehmes Raumklima. Außerdem ist er stark saugend. Dagegen darf Gips nicht an spritzwassergefährdeten Stellen als Putz verwendet werden. Für stark beanspruchte Flächen eignet sich hochhydraulischer Kalkmörtel. Im Gegensatz zu einfachem Kalkmörtel ist er besonders fest.
Tipp: Besonders einfach lassen sich Fertigmörtel verarbeiten. Solche Werk-Trockenmörtel werden lediglich mit Wasser angerührt.