Autor: sz-immo -

Nachhaltig und sozial. "Made in Europe" als neues Gütesiegel?

Nachhaltige Arbeitskleidung - © Jens Oswald
Nachhaltige Arbeitskleidung (© Jens Oswald)

Eines der Hauptziele der EU ist laut dem Europäischen Parlament nachhaltiges Wachstum, also Ökonomie mit umweltbewusstem, Ressourcen-freundlichem Touch. Denn während noch vor wenigen Jahren MGlobale Erwärmung: EU-Parlament pocht auf schärferen Klimaschutzaßnahmen im ökologischen Zusammenhang nur Verwendung für PR-Aktionen fanden und kritisch unter dem Begriff Greenwashing zusammengefasst wurden, hat sich mittlerweile die neue Denke zum Vorteil aller Beteiligten in vielen Unternehmensbereichen etabliert. Heutzutage lässt sich nachhaltige Planung, ressourcen-freundliches Verhalten und ein soziales Gewissen kaum mehr aus der Realität der Unternehmen wegdenken. Neue Arbeitsplätze konnten geschaffen werden, bestehende Bereiche wurden erweitert oder haben sich in komplett neue Berufsfelder verschoben.

Das Stimmungsbarometer in Europa heute: Vieles im grünen Bereich. Und dabei sozial.

Ein Blick in die Runde der Unternehmen mit Sitz und Ursprung im deutschsprachigen Raum verrät neben jeder Menge Innovation eine Rückkehr zu transparenten, nationalen teilweise sogar bis zur Regionalität zurückverfolgbaren Produktionsketten. Ein bekannter deutscher Hersteller beruft sich auf eine bedürfnisorientierte, normgerechte Produktion von Sicherheitsschuhen nach dem Standard der Internationalen Organisation für Normung, kurz ISO . Teile des hergestellten Schuhwerks bestehen aus reinstem Leder. Die umweltbewusste Herstellung des aus Tierhaut gegerbten Materials, beweist daher aktuell oberste Priorität. Nachhaltig, sozial und umweltfreundlich gewissenhaft hergestelltes Leder von Terracare® soll die Umwelt nun schonen, das CO2-Emittent senken und das soziale Gewissen stärken.

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsfaktor unter den Fabrikanten? Gut für Mutter Natur.

Auf dem europäischen Markt hat sich ein schwedisches Traditionsunternehmen fest etabliert. Gründe dafür sind etwa die lebenslange Nahtgarantie auf deren Arbeitshosen. Schließlich bedeutet dies: geringerer Rohstoffverbrauch, geringere CO2-Emissionen, geringere Umwelteinbußen und am Ende natürlich das Vertrauen der Handwerker und Heimwerker. Die langlebigen Produktzyklen wiederum, lassen auch auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Produktion und einem Umweltmanagement mit Bestbesetzung deuten.

Auch firmeninterne Schneidereien liegen hoch im Kurs. Besonders deutsche Hersteller für Industrie- und Handwerksbekleidung setzen dabei auf Made in Germany. Leider lassen sich diese bereits an einer Hand abzählen, so gering ist deren Anzahl. Aber immerhin ein Anfang. Könnten bisherige, kilometerlange Wertschöpfungsketten unternehmensübergreifend verkleinert werden, wäre dies sicherlich ein interessanter Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Eine punktuelle Produktion rein in Deutschland ist aus kostentechnischen Gründen aber kaum mehr realisierbar. Nachhaltig und sozial gerecht produzieren ist außerhalb Deutschlands allerdings auch in anderen EU-Staaten weitgehend durchführbar.

Nach Made in Germany geht es rasant in Richtung Made in Europe.

Martin Reichle, Experte für den Bereich Workwear und Outdoorbekleidung und Geschäftsführer von PPE Stores GmbH, besser bekannt unter dem Markennamen GenXtreme workwear&outdoor, ist überzeugt: "Kleidung lässt sich definitiv umweltschonend und sozial gewissenhaft herstellen. Man muss nur wissen wie. Essentiell sind gute Kommunikationsstrategien, fundierte Unternehmensphilosophien und Überzeugung. Ist man überzeugt davon, kann man Produktionswege verkürzen und sich von den herkömmlichen Materialien abwenden."

Das Credo von morgen ist also: Umweltbewusst und sozial hergestellte Arbeitskleidung - Mainstream war gestern. Umweltschutz, Nachhaltigkeit und soziale Produktionsmöglichkeiten heute. Und morgen.