Innen reichlich Grün, außen viel Glas
Die CG Gruppe plant ein „Vertical Village" am Postplatz. Baustart soll noch in diesem Jahr sein.
Das Attribut „vertical" muss in Dresden – wen wunderts – ein wenig umdekliniert werden. Denn das VauVau-Konzept, mit dem die CG Gruppe in sechs Städten Deutschlands sogenannte „Vertical Villages", Wohnanlagen mit Congierce und grünen Innenhöfen, baut, sieht in der Elbestadt etwas anders aus. „Man kann nicht so stark in die Höhe gehen, besonders nicht an diesem Standort", sagt Bert Wilde, der Dresdner Niederlassungsleiter, mit Blick auf den Postplatz. „Hier liegt die Fokussierung auf der Elbe und den vielen historischen Gebäuden im Stadtzentrum." Würde man am Postplatz moderne Hochhäuser errichten, wäre die Wirkung, insbesondere der umgebenden Kirchtürme, geschmälert.
Immerhin acht Etagen sollen die Mary-Ann-Appartements bekommen, wobei die beiden unteren und die beiden oberen auch wegen der großzügigen Glasfassaden nach außen wie jeweils eine einzige große wirken. Während der Bereich im Erdgeschoss und der anschließenden Etage ausschließlich für Gewerbe vorgesehen ist, sind für die oberen Räume Wohnungen geplant – und zwar insgesamt 196 Appartements. Die Wohnungsgrößen reichen von 36 bis 150 Quadratmeter, Letztere in den oberen Maisonette-Wohnungen „Von dort oben hat man auch den schönsten Blick – hin zum Zwinger und zum Dresdner Schloss", sagt Bert Wilde und fügt noch mit Nachdruck hinzu: „Unverbaubar."
Mit Concierge und Fitnessraum
Bereits im vergangenen Jahr ist der Bauantrag eingereicht worden, noch gibt es offene Fragen zu den Stellplätzen. Denn in Dresden liegt der Schlüssel bei 1,0. Das heißt: Zu jeder Wohnung gehört ein Stellplatz. Das ist trotz der geplanten zweigeschossigen Tiefgarage der Mary-Ann-Appartements nicht ganz einfach in Dresdens Mitte. „Und auch nicht wirklich nötig", findet der CG-Niederlassungsleiter. Er spricht aus Erfahrung. Von anderen Bauprojekten in Ballungsräumen weiß er, dass sogar ein Schlüssel von 0,6 ausreichend sein kann. Schließlich seien die künftigen Mieter Menschen, welche unter anderem deshalb ins Stadtzentrum ziehen würden, weil sie die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr schätzten. Wie gut sie es am Postplatz treffen, liegt auf der Hand: Quasi vor der Tür fahren Straßenbahnen und Busse, wenige Fußminuten hinterm Haus verkehrt die S-Bahn. „Mit unserem Konzept richten wir uns beispielsweise an Musiker, Fußballer, Wissenschaftler, Manager – alles Leute, die oft nur projektbezogen für eine gewisse Zeit an einem Ort bleiben", erklärt Bert Wilde. Mieten könne man – übrigens per Online-Mietvertrag – bereits ab einem halben Jahr Dauer. Zur persönlichen Wohnung kommen dann noch Bereiche, die von allen Bewohnern genutzt werden können, etwa Fitnessstudio, Massage-, Sauna- oder Yoga-Lounge wie auch Koch- und Essbereiche. Zwar habe jedes Appartement eine Küche, wenn man aber mit Freunden kochen wolle, brauche man eventuell mehr Platz, erklärt der Niederlassungsleiter. „Zudem gibt es anmietbare Büros wie auch Arbeitsplätze." Das Haus habe einen Concierge und einen Reinigungsdienst. „Jeder, der tagsüber viele Stunden arbeitet, kennt das schöne Gefühl, endlich nach Hause zu kommen. Da will man dann zum Fitnesstraining oder Abendessen nicht unbedingt noch mal das Haus verlassen." Wie praktisch: In den Mary-Ann-Appartements sind im Erdgeschoss auch zwei verschiedene gastronomische Einrichtungen geplant. Der größte allgemeine Bereich wird übrigens der begrünte Innenhof sein.