Autor: sz-immo -

Holzschädlinge erkennen und effektiv bekämpfen

Es muss nicht immer zur chemischen Keule gegriffen werden.

Bei einem solch ausgeprägten Schadensbild sollten betreffende Bauteile unverzüglich ausgetauscht werden. - © darknightsky - Fotolia.com
Bei einem solch ausgeprägten Schadensbild sollten betreffende Bauteile unverzüglich ausgetauscht werden. (© darknightsky - Fotolia.com)

Insekten befallen in der Regel frisch geschlagenes Holz, das noch nicht entrindet wurde. Aber auch trockenes Bauholz kann von Holzschädlingen zerstört werden. Hier machen sich überwiegend die Larven des Hausbocks, des Klopfkäfers und des Braunen Splintholzkäfers zu schaffen.
Haben sich Insektenlarven in verbautem Holz eingenistet, so sollte schnell gehandelt werden, denn ein Schädlingsbefall kann die Tragfähigkeit ganzer Konstruktionen stark beeinträchtigen.

Diagnose: Insektenbefall

Hausbock: Der Hausbock mag es warm, sodass er sich bevorzugt auf sommerwarmen Dachböden aufhält. Er befällt ausschließlich Nadelhölzer.
Hat sich der Hausbock in Holzbauteilen eingenistet, so weisen diese 5,0 bis 10,0 Millimeter große Fluglöcher auf.

Klopfkäfer: Die Larven des Klopfkäfers befallen hauptsächlich Treppen und Möbelstücke. Sie hinterlassen 0,7 bis 2,2 Millimeter große, kreisrunde Fluglöcher, sodass das entsprechende Holz wurmstichig aussieht. Beim Fressen geben sie ein leise klopfendes Geräusch von sich – daher der Name Klopfkäfer.

Brauner Splintholzkäfer: Der Braune Splintholzkäfer frisst sich durch eiweißreiches, stärkehaltiges Laubholz wie beispielsweise Eiche oder unterschiedliche Tropenhölzer. Dabei hinterlässt er ebenso wie der Klopfkäfer kreisrunde Fluglöcher, die im Durchmesser 0,7 bis 2,2 Millimeter groß sind. Hauptsächlich befällt er Mobiliar, Vertäfelungen und Parkett sowie Türen und Fenster.

Nähere Schadensanalyse und Sofortmaßnahmen

Das Ausmaß der Schäden, die Hausbock und Co. verursacht haben, kann durch Abklopfen, Anstechen oder Anbohren der Holzbauteile ermittelt werden.

Wird ein starker Zerstörungsgrad festgestellt, so müssen die entsprechenden Bauteile ausgebaut, verbrannt und ersetzt werden. Sofern sich der Befall jedoch auf einen sehr kleinen Bereich des Holzes konzentriert, kann die Stelle mit einem Beil abgeschlagen und anschließend mit einer Drahtbürste nachbearbeitet werden. Nach Entfernen des schadhaften Bereichs sollte das Holz zusätzlich mit einem Staubsauger gereinigt und mittels chemischer Schädlingsbekämpfungsmittel behandelt werden.

Alternative: Heißluftbehandlung

Eine Alternative zur doch eher bedenklichen chemischen Schädlingsbekämpfung ist das Abtöten von Holzschädlingen mittels Heißluftbehandlung. Vor allem im Dachraum hat sich diese Methode durchaus bewährt.

Bei der Heißluftbehandlung wird erhitzte Luft so lange in den Dachraum geblasen, bis sich der gesamte Innenbereich auf mindestens 55 Grad Celsius aufgeheizt hat. Die Temperatur muss bis zu 60 Minuten lang gehalten werden, was die Behandlung zu einer recht energieaufwendigen Methode macht. Dazu darf das Verfahren nur von Fachfirmen ausgeführt werden – es ist also entsprechend kostenintensiv.