Haus kaufen oder bauen?

Das eigene Heim muss kein Traum bleiben, mit einem soliden finanziellen Background wird aus einem Wunsch schneller Wirklichkeit als gedacht. Ganz zu Anfang aller Planungen kommt zumeist die Frage auf: Kaufen wir eine Bestandsimmobilie – oder bauen wir uns unser Traumhaus selbst?

Ein Eigenheim kaufen – Immobilien mit Charme und Tücke

Zugegeben, ältere Häuser können durchaus ihre Tücken haben, die sich teilweise nicht auf den ersten Blick erkennen lassen. Ineffiziente Heizysteme, eine schlechte Wärmedämmung, feuchte Keller und undichte Fenster gehören zu den besonders häufig genannten Defiziten, die zahlreiche Bestandsimmobilien aufweisen . Ein größerer Renovierungsstau bewirkt, dass das Haus im Endeffekt viel teurer wird als der eigentliche Kaufpreis vorgibt. Aus diesem Grund ist es so wichtig, sich einen Gutachter hinzuziehen, wenn es darum geht, eine Bestandsimmobilie zu bewerten und die Finanzplanung auf eine wirklich solide Basis zu stellen.

Was dem älteren Haus vielleicht noch fehlt, um perfekt zu sein, wiegt es oftmals mit einem gewissen Charme auf. Jede Bestandsimmobilie besitzt ihre ganz eigene Geschichte, viele Gebäude bestechen durch einen interessanten Baustil oder ein gewisses nostalgisches Flair. Bauliche Besonderheiten wie zum Beispiel Dacherker oder markante Eingangsportale kosten bei einem Neubau viel Geld – hier erhalten Sie solche Extravaganzen im Paketpreis. Bestehende Gebäude befinden sich zudem oft in günstigen Lagen, die aktuell kaum oder keine Baufläche mehr bieten. Auf diese Weise gelangen Sie vielleicht zu einem Domizil in einem begehrten Stadtteil, das für Neubauten gar keinen Platz mehr hat.

Auch der Garten spielt häufig eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, im Eigenheim vom Anfang an komfortabel zu leben: Bestandsimmobilien besitzen in vielen Fällen bereits einen fertig gestalteten Außenbereich mit größeren Bäumen, einer Hecke und angelegten Beete. Manchmal ist zu Anfang erst einmal Bäumestutzen und Heckenschneiden angesagt, aber Sie müssen nicht mehr warten, bis das Grün überhaupt erst zu sprießen beginnt. Und noch etwas zum Thema Geduld: Nur bei einer bereits bestehenden Immobilie haben Sie eventuell das Glück, bereits innerhalb weniger Wochen einziehen zu können – falls das Gebäude sich in einem entsprechenden Zustand befindet. Bei einem Neubau ist monatelanges Warten angesagt, und noch dazu eine oft stressige Baubetreuung.

Ein neues Haus bauen – mit Geduld zum maßgeschneiderten Komfort

Ein Neubau wächst nicht in wenigen Tagen aus dem Boden, hier gilt es, Geduld zu haben und sich auf eventuelle Verzögerungen einzustellen, die den Zeitplan durcheinanderbringen. Allerdings erhalten Sie zum Ausgleich auch eine Immobilie nach Ihren Wünschen mit sämtlichen Extras, die Ihnen schon immer auf dem Herzen lagen – sofern Sie diese bezahlen können. Ein bereits bestehendes Haus lässt sich zwar in gewissen Grenze ebenfalls wunschgerecht modifizieren, doch der Neubau bietet viel mehr Möglichkeiten der Selbstverwirklichung.

Allerdings befinden sich die meisten freien Baugrundstücke in ausgewiesenen Neubaugebieten, was im ungünstigsten Fall ein dauerhaftes »Leben auf der Baustelle« zur Folge hat. Denn wenn Sie fertig sind, dann fängt vielleicht der Nachbar gerade erst an zu bauen, die Straße ist voller Schlamm und Schlaglöcher, Bäume und Sträucher sucht man vergebens. Im Neubaugebiet muss oft noch alles aufgebaut werden, von der Wegrandbepflanzung über den eigenen Garten bis zum Supermarkt um die Ecke und dem Kindergarten. Eher selten setzt der frischgebackene Hauseigentümer sich in ein bereits gemachtes Netz, mit komplett bestehender Infrastruktur und einem ruhigen, baulärmfreien Umfeld.

Hinzu kommen die relativ schwer überschaubaren Kosten für den Neubau : In der Regel müssen erst noch die Hausanschlüsse für Wasser, Abwasser und Strom gelegt werden, vielleicht werden Sie für eine Baustraße zahlen, eine Bauversicherung abschließen und einen Bauleiter anheuern. Jede Tür, jedes Fenster, jede Fliese kostet einzeln, und immer wieder sind neue Entscheidungen zu treffen. Kaufen Sie ein bestehendes Gebäude, erhalten Sie alles im Komplettpaket, doch ausgesucht hat dies alles ein anderer Mensch, nicht Sie selbst. Wer also größten Wert auf eigene Gestaltungsmöglichkeiten legt und keinen vorbestimmten Pfad folgen möchte, liegt mit dem Neubau goldrichtig. Er muss sich aber darüber im Klaren sein, dass dies jede Menge Anstrengung, Zeit und Geduld kostet – und vielleicht auch mehr Geld als zuvor geplant.

Weggabel zum Traumhaus: Sie entscheiden!

Sie sehen: An dieser Stelle gabelt sich der Weg und bei Ihnen allein liegt die Entscheidung. Zu einem echten Traumhaus können sie auf beide Arten gelangen, es gibt bereits zahllose glückliche Eigenheimbesitzer sowohl mit gebrauchter Immobilie als auch mit Neubau. Vielleicht beginnen Sie einfach damit, gleichzeitig nach einem passenden Bauplatz und einer schönen Bestandimmobilie zu suchen – und biegen beizeiten auf den Weg ab, der Ihnen mehr Glück verheißt!