Autor: sz-immo -

Hand in Hand: Modernisierungsmaßnahmen und Tragwerkkontrolle

Über Jahrhunderte hinweg war es üblich, Deckenkonstruktionen als Holzbalkendecken auszubilden.

Modernisierung von Deckenbalken. - © Cornelia Pithart - Fotolia.com
Modernisierung von Deckenbalken. (© Cornelia Pithart - Fotolia.com)

Deckenbalken können durch Schädlingsbefall und Fäulnis derart geschädigt sein, dass ihre Tragfähigkeit beeinträchtigt ist.

Ist die Öffnung von Deckenbereichen zur Veränderung des Grundrisses oder die Erneuerung des Bodenbelages geplant, sollen Schall- und Wärmeschutz verbessert werden oder die alte Deckenbekleidung weichen, so ist es ratsam gleichzeitig zu prüfen, ob die tragenden Balken noch intakt sind.

Konstruktion typischer Holzbalkendecken

Die typische Holzbalkendecke, wie sie bis Anfang des 20. Jahrhunderts hergestellt wurde, gliedert sich in Deckenbalken, Zwischendecke, Deckenbekleidung und Holzdielung.

Die Deckenbalken leiten die Deckenlast zu ihren Auflagern, also zu den entsprechenden Wänden, Balken oder Pfetten. Von dort aus werden die Kräfte vom Balkenkopf auf das darunterliegende Mauer- oder Fachwerk übertragen, was zugleich ein Aussteifen der Wände nach sich zieht.

Die Zwischendecke, die sich zwischen den Deckenbalken befindet, fungiert als Wärme-, Schall- und Brandschutz. Bei alten Holzbalkendecken wurde sie aus mit Strohlehm umwickelten Staken, aus einer Brettschalung mit einer Schüttung aus Schlacke, Lehm oder Spreu oder aus Formsteinen mit einer Sandschüttung hergestellt.

Als Bodenbelag dienten Holzdielen; die Deckenverkleidung bestand aus Holzlatten, Rohrgeflecht und Putz.

Hier sollte geprüft werden

Um feststellen zu können, ob einzelne Balken mittels Holzbohlen verstärkt oder gar ausgetauscht werden müssen, sollte der Boden oder der Deckenbereich in den gefährdeten Bereichen geöffnet werden.

Besonders anfällig für Zersetzungserscheinungen sind neben den Dachbalken ebenfalls Balkenauflager, deren Balkenköpfe vermehrt Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Freigelegt werden sollten daher insbesondere jene Balkenköpfe im Mauerwerk oder Sichtfachwerk sowie Auflager, die sich auf der Wetterseite, in schadhaften oder vorspringenden Fassadenflächen befinden. Auch in der näheren Umgebung defekter Regenfallrohre und alter Abwasserleitungen, Ausgüsse und Sanitäranlagen sollten Boden oder Decke geöffnet werden, bevor weitere Maßnahmen folgen.