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Wärmedämmung spielt heute eine immer wichtigere Rolle im Gebäudesektor. | © Ivan Samkov via pexels

Die Balance zwischen Energieeffizienz und Wohnkomfort

Die Auswahl der richtigen Baustoffe ist ein wichtiges Thema beim Hausbau, Ausbau oder einer Sanierung. Letztlich stellen Bauherren hier die Weichen, welches Wohnklima in ihrem Objekt entstehen wird. Aber auch auf den Energieverbrauch hat das eingesetzte Baumaterial Einfluss. Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang sogenannte Klimaplatten, auch als Kalziumsilikatplatten bekannt? Bei diesen Platten handelt es sich um einen besonderen Baustoff, welcher zum Einsatz kommt, wenn Feuchtigkeit reguliert werden soll und / oder die Brandsicherheit verstärkt werden soll. Doch was steckt genau dahinter?

Was sind eigentlich sogenannte "Klimaplatten"?

Kalziumsilikatplatten sind Baumaterialien, die in der Hauptsache aus Kalk (Kalziumoxid) und Siliziumdioxid (Silikat) bestehen. Die Herstellung der Klimaplatten umfasst mehrere Schritte, um die gewünschten physikalischen Eigenschaften zu erreichen. Die Hauptbestandteile für die Herstellung von Kalziumsilikat- bzw. Klimaplatten sind Siliziumdioxid (SiO2, in Form von Sand oder Quarz) und Kalziumoxid (CaO, gewonnen aus Kalkstein oder Kreide). Teilweise werden auch Zuschlagstoffe wie Zellulosefasern hinzugefügt, um die mechanischen Eigenschaften der Platten zu verbessern.

Die Rohstoffe werden in genau definierten Verhältnissen gemischt, mit Wasser versetzt und in Form gegossen. Die geformten Platten härten danach in einem Autoklaven (Autoklavierung) unter Temperaturen von etwa 180°C bis 200°C aus. Hier reagieren Kalziumoxid und Siliziumdioxid unter Bildung von Kalziumsilikathydrat.

Klimaplatten werden in der Bauindustrie verwendet - insbesondere für Isolationszwecke und den Brandschutz. Durch ihre poröse Struktur bieten sie eine hervorragende Wärmedämmung und sind gleichzeitig feuerbeständig. Kalziumsilikatplatten können zudem Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnehmen und wieder abgeben. Hierdurch tragen Klimaplatten zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit in Innenräumen bei – was das Raumklima verbessert. Außerdem beugt diese Vorgehensweise auch der Schimmelbildung vor.

Welche Vorteile haben Klimaplatten?

Aufgrund ihrer besonderen Struktur bieten die Klimaplatten einige Vorteile, die sie gegenüber anderem Baumaterial voraushaben. Durch die Regulation der Feuchtigkeit im Innenraum senken sie das Risiko von Schimmelbildung. Doch das ist nicht der einzige Vorteil:

  • Hervorragende Wärmedämmung: Aufgrund ihrer porösen Struktur besitzen diese Platten eine geringe Wärmeleitfähigkeit, was sie zu einem effektiven Isolationsmaterial macht. Sie helfen, den Energieverbrauch für Heizung und Kühlung zu reduzieren, was sowohl umweltfreundlich als auch kostensparend ist.
  • Feuerbeständigkeit: Klimaplatten sind nicht brennbar und halten hohen Temperaturen stand – ohne ihre strukturelle Integrität zu verlieren. Dies macht sie zu einem Baustoff für Feuerschutzanwendungen in Gebäuden.
  • Langlebigkeit: Kalziumsilikatplatten sind beständig gegen viele chemische Substanzen und korrodieren nicht. Sie sind resistent gegen Schimmel und Schädlinge, was ihre Lebensdauer verlängert und sie zu einer dauerhaften Lösung macht.
  • Einfache Verarbeitung und Installation: Trotz ihrer Robustheit lassen sich Klimaplatten relativ leicht bearbeiten und installieren. Sie lassen sich schneiden und bohren, um so den Anforderungen spezifischer Projekte zu entsprechen.

Aufgrund dieser Eigenschaften kommen Klimaplatten unter anderem im Brandschutz und zur Schimmelprävention zum Einsatz.

Klimaplatten sind für Feuchtraum, wie Küche und Bad geeignet. - © jarmoluk via pixabay
Klimaplatten sind für Feuchtraum, wie Küche und Bad geeignet. (© jarmoluk via pixabay)

Was ist bei der Nutzung zu beachten?

Grundsätzlich bieten die Platten Eigenschaften, die sie in der Bauindustrie vielseitig anwendbar machen. Aber: Es gibt Eigenschaften, welche im Rahmen der Verwendung zu beachten sind. Obwohl sie bis zu einem gewissen Grad Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben können, sollte eine langfristige Exposition gegenüber Wasser wegen Materialschäden vermieden werden.

Keine Überbelastung bei Installation und Transport

Außerdem neigen Kalziumsilikatplatten unter hohen mechanischen Belastungen zum Bruch. Es können auch Risse entstehen. Dies bedeutet, dass gerade im Bereich der Kanten und Ecken besondere Umsicht gefragt ist. Die Platten dürfen bei der Installation nicht zu stark belastet werden. Zusätzlich entstehen bei der Verarbeitung Staubpartikel, das Thema Arbeitsschutz spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle.

Auf Materialverträglichkeit achten

Wenn Klimaplatten eingesetzt werden sollen, ist auch auf die Verbindung mit anderen Baustoffen zu achten. Es muss immer eine Materialverträglichkeit gegeben sein. Ungeeignete Kombinationen können zu chemischen Reaktionen oder zu einem verminderten Leistungsverhalten führen.

Grundsätzlich sollte der Einsatz von Klimaplatten auch in Bezug auf die Finanzierung entsprechend geplant werden. Ein Vergleich mit anderen Dämmungslösungen zeigt die jeweiligen Kosten im Einzelfall auf und hilft dabei, eine sinnvolle Entscheidung zu treffen.

Mit Klimaplatten Dämmen und Schimmel vermeiden

Dieses moderne Baumaterial ist leicht, reguliert die Feuchtigkeit und eignet sich als Innendämmung. Deren Einsatz ist inzwischen in vielen Bereichen auch aufgrund ihrer Feuerbeständigkeit verbreitet. Wer das Material als Bauherr für sein Objekt nutzen möchte, sollte sich aber im Vorfeld unbedingt mit den Verlege- und Verarbeitungshinweisen beschäftigen.