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Das Feuchtigkeitsmanagement ist beim Hausbau ein entscheidender Faktor

Für ein gesundes Wohnklima kann man schon während der Bauphase sehr viel tun. Die Wahl der Baumaterialien hat auf späteren Schimmelbefall viel Einfluss, wichtig ist aber vor allem, welches Material wo genau eingesetzt wird. Feuchtigkeit kann zwar von außen eindringen. Viel kritischer sind aber Außenwände, die nicht komplett diffusionsoffen sind. Denn hier schlägt sich die Feuchtigkeit durch Kondensation im Mauerwerk nieder, sammelt sich und fördert Schimmelbefall.

Ökologische Baustoffe oder konventionelles Bauen? Beides ist möglich!

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Vor allem in den letzten Jahren ist ökologisches Bauen mit organischen Materialien immer weiter in den Fokus gerückt. Die natürlichen Baustoffe sollen das Allergierisiko senken und zu einem gesunden Wohnklima beitragen. Das ist so weit alles richtig, aber ein Problem bleibt: Schimmel siedelt lieber auf organischem Material. Anorganische Baustoffe (Stein) dagegen werden eher selten besiedelt. Und gerade der Schimmelbefall ist es, der in vielen Fällen für Allergien und andere gesundheitliche Probleme verantwortlich ist. Im Mauerwerk kann er lange unbemerkt bleiben. Ist das Fertighaus mit ökologischen Baustoffen also wirklich die Lösung?

Ja und nein. Ganz pauschal kann mit jedem Material wohngesund gebaut werden - wenn es an der richtigen Stelle eingesetzt wird. Konkret bedeutet das: Auch die Kombination von dämmenden Hanfmatten und Estrich kann sinnvoll sein, wenn die Materialien fachgerecht verarbeitet werden. Das Problem, das viele übersehen, sind die über das Jahr wechselnden klimatischen Voraussetzungen. Während sich im Winter feuchtwarme Luft im Haus befindet und draußen kalte, trockene Luft vorherrscht, ist es im Sommer durch zunehmende Klimatisierung der Innenräume genau umgedreht. Eine hermetisch abgeriegelte Außenhülle kann also nicht die Lösung sein.

Diffusionsoffen bauen - und zwar in beide Richtungen

Lange Zeit ging die Tendenz dahin, Wände nach innen abzudichten und nach außen offen zu halten. Das ist in deutschen Wintern auch sinnvoll. Allerdings zeigt sich jetzt mit zunehmender Verbreitung von Innenraumklimatisierung, dass die kühlen, trockenen Innenräume im Sommer eben auch zu Problemen führen können. Wände jetzt komplett dicht zu gestalten, ist keine Lösung - diffusionsoffene Verputze machen mehr Sinn. Und das ist auch bei den Anbietern von Fertighäusern angekommen, die ebenfalls zunehmend auf wohngesundes Bauen achten.

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Worauf sollte man nun bei der Wahl des Hausanbieters achten? Den meisten Baufamilien dürfte zuerst die finanzielle Absicherung in den Sinn kommen. Sichere Finanzierungskonzepte sind ein wichtiger Punkt, denn sie sorgen dafür, dass Bauvorhaben auch wirklich zu Ende geführt werden können. Zertifizierungen und Auszeichnungen bieten in diesem Bereich Orientierungshilfe. Ein weiteres Kriterium ist das ökologische und nachhaltige Bauen: Auch hier gibt es Zertifikate und Förderungen, die bei der Orientierung helfen. Was nur wenige Menschen wissen: Verschiedene Organisationen überprüfen inzwischen auch die Wohngesundheit. Hier spielen die verwendeten Materialien, deren Zusammensetzung und Handhabung sowie die Bauplanung eine wichtige Rolle.

Wohngesundheit von Anfang an mitdenken

Dass Nahrungsmittelallergien und Unverträglichkeiten auftreten, lässt sich nicht komplett vermeiden. Inzwischen wächst jedoch das Bewusstsein dafür, dass viele Probleme heutzutage hausgemacht sind. Wer für ein gesundes Wohnklima beim Hausbau schon in der Planungsphase mitdenkt, kann viel für die eigene Gesundheit tun. Denn die Toxine, die auch von geringem Fungibefall in Gebäuden abgesondert werden, machen einfach dauerhaft krank. Übrigens raten Experten immer wieder, so zu bauen, dass nachkorrigiert werden kann - auch das hilft, gesundheitliche Probleme zu vermeiden.