Blechdach oder Ziegeldach fürs eigene Heim?

Das Dach ist nicht nur ein Schutz, sondern auch ein architektonisches Gestaltungselement. Die Form oder auch die Eindeckung eines Daches sorgt für die Prägung des Gebäudes, denn selbst die „Wertigkeit" wird hierdurch definiert.

Zu den Klassikern in Deutschland zählen Dachsteine und Dachziegel, jedoch wird immer häufiger auch das Blechdach verbaut. Längst wird das Blechdach nicht mehr nur für Garagen und Industriebauten verwendet. In diesem Ratgeber sehen wir uns Blechdächer mal genauer an.

Nicht jedes Blechdach ist miteinander vergleichbar

Der Oberbegriff „Blechdach" enthält einige Varianten, denn Blech ist kein eigenständiges Metall, sondern eine Verarbeitungsform. Es handelt sich um sehr dünn gewalztes Metall und dadurch entstammt der Begriff Blech. Die Herstellung erfolgt mit Hilfe einer gigantischen Blechwalze, welche mit einem recht geringen Energieaufwand arbeiten. Ältere Blechwalzen sieht man teilweise noch in den Werkstätten von Handwerkern aus dem letzten Jahrhundert und diese sind in der Regel noch voll einsatzbereit. Die Blechformen, die sie herstellen können, sind ganz unterschiedlich, für die Bedachung können diese Blechvarianten verwendet werden:

● Blechschindeln
● Trapezbleche
● Wellbleche
● Dachplatten
● Falzbleche
● Falzbänder
● Falzschablonen

Die jeweiligen Formen (beziehungsweise generell die Freiheit in der Gestaltung) hat einen erheblichen Vorteil. Ein Blechdach kann auch in Ziegeloptik gekauft werden, dadurch werden finanzielle Ressourcen geschont. Das Highlight sind hierbei Blechdächer in Ziegeloptik, welche gewisse Stile imitieren, so beispielsweise den „Toskana Flair".

Insbesondere in unserem Bundesland Sachsen sind Häuser, die etwas anders aussehen, sehr gefragt auf dem Mietmarkt, denn die Abwechslung schafft Aufmerksamkeit und damit mehr Interesse. Durch Angebot und Nachfrage wird dann die Miete angepasst. Insgesamt hat dies merkliche Vorteile.

Besteht eine Rostgefahr bei der Bedachung aus Blech?

Beim Blechdach handelt es sich in der Regel um Kaltdächer, dies bedeutet, dass die Wärmedämmschicht oder die Dacheindeckung über einen belüfteten Zwischenraum voneinander getrennt sind. Hierdurch wird Schimmel vermieden, denn Feuchtigkeit wird dadurch abgeleitet. Heutzutage ist das aber nicht mehr die Regel, denn die Wärmedämmung ist bereits bei einigen Dachverkleidungen aus Blech integriert.

Bei Wohnhäusern kommt es aber noch zu einem besonderen Problem, und zwar besteht eine Rostgefahr, weshalb die Dacheinkleidung unbedingt stets ein Fachbetrieb übernehmen sollte. Wenn es nämlich zu einer Undichtigkeit kommt, dann entsteht Korrosion. Sollte Rost das erste Mal aufgetreten sein, dann ist die Gefahr groß, dass eine sehr teure Sanierungsmaßnahme erfolgen muss.

Vor- und Nachteile eines Blechdachs

Das Blechdach kann aus den unterschiedlichsten Materialen bestehen, wenn wir uns aber die Vorteile und Nachteile ansehen, dann sind diese stets immer identisch.

Die Vorteile umfassen eine gute Dichtheit, individuelle Gestaltung, schnelle Montage sowie einen sehr geringen Anschaffungspreis (je nach Metall). Die Nachteile sind die Anfälligkeit für Korrosion, die Temperatursensibilität und die Lautstärke, da keine Dämmung vorhanden ist (zumindest in den meisten Modellen).

Weitere Vorteile oder Nachteile ergeben sich durch die jeweiligen Materialien, diese wären:

● Aluminium
● Kupfer
● Edelstahl
● Titanzink

Die Dächer aus Aluminium punkten mit einem geringen Gewicht, einer guten Verformbarkeit, einer hohen Korrosionsbeständigkeit und durch verschiedene Farben. Die Nachteile wiederum wären auch hier, dass einzelne Bauteile wie die Rinnen sich leichter verbiegen lassen, außerdem können Aluminiumbleche nicht gelötet werden.

Beim Kupferdach besteht der Vorteil, dass sie eine natürliche Patina Schicht haben, welche Schutz vor Rost bietet und selbstverständlich glänzt das Material durch eine vollständige Wiederverwertbarkeit. Nachteil ist jedoch, dass das Material Ermüdungserscheinungen haben kann und es Anfällig für Konstruktions- und Verlegefehler ist. Edelstahl- und Titanzinkbleche hat ähnliche Vorteile und Nachteile.

Blechdach ist eine gute Idee, aber…

Insgesamt sind Blechdächer eine echte Alternative zu den klassischen Dachsteinen oder Dachschindeln, ganz gleich ob Neubau oder Dachsanierung. Das Bedachungsmaterial hat spezifische Vorteile und Nachteile, diese hängen vom jeweiligen Material ab.

Die Vorteile und Nachteile eines Materials können aber nicht mit einem anderen Material ausgebessert werden, denn eine Kombination aus den verschiedenen Materialien ist nicht zu empfehlen. Ein Fachberater kann bezüglich der Materialauswahl zielführend beraten.