- © Bildquelle: PIRO via pixabay
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Bauen wird immer nachhaltiger!

Mit dem Umzug ins eigene Haus geht für die meisten Menschen ein Lebenstraum in Erfüllung. Weit über 80 Prozent der Deutschen träumen vom eigenen Haus im Grünen, doch nur für jeden zweiten wird der Traum auch Wirklichkeit.

Nirgendwo sonst in Europa ist die Eigenheimquote so gering wie in Deutschland. Schuld daran sind gestiegene Preise und ein Labyrinth an gesetzlichen Vorschriften. Immobilien kosten heute über 60 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Die Preise für Bauland sind auch um das Doppelte gestiegen und selbst die Baupreise steigen kontinuierlich, im letzten Jahr allein um über zwölf Prozent. Kosten zu sparen ist deshalb oberste Devise für alle angehenden Bauherren. Das darf aber nicht zulasten der Umweltverträglichkeit gehen, denn gebaut wird heute am liebsten nachhaltig.

Nachhaltig bauen ist auch noch „in"

Minimalismus passt gut zu einem nachhaltigeren Lebensstil, den ebenfalls immer mehr Menschen für sich entdecken. Der Nachhaltigkeitsgedanke hat längst auch Einzug in die Baubranche gefunden. Nachhaltig bauen heißt energie- und ressourcenschonend zu planen, bauen und wohnen. Dabei wird der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet, von der Beschaffung der Rohstoffe über den Bauprozess bis zum Abriss. Das Eigenheim soll möglichst umweltschonend und energieeffizient sein. Die Verwendung umweltfreundlicher Materialien ist zwar in der Bauphase etwas teurer, rechnet sich aber im Laufe der Jahre, wenn darauf geachtet wird, dass es sich um besonders langlebige Materialien handelt. Ein energieeffizienter Neubau kann mit Blick auf stetig steigende Energiekosten sogar erhebliche Einsparungen bringen. Ökologische Wärmedämmung, mehrfach verglaste Fenster und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sind kein Luxus, sondern eine Investition in eine sparsame Zukunft.

Entrümpeln hilft beim Platzsparen

Beim Bauen kann man hinsichtlich der Ausstattung und der Größe des Hauses Einsparmöglichkeiten in Betracht ziehen. Für einen Quadratmeter Wohnfläche müssen im Durchschnitt mit 1.200 bis 1.400 Euro gerechnet werden. Je weniger Quadratmeter, umso günstiger der Endpreis. Bei einem Wohnortwechsel, beispielsweise von Berlin nach Dresden, kann der tatsächlich viel Zeit, Raum und Geld einsparen, wer sich zum Entrümpeln, vor dem Umzug ins Eigenheim entschließt, was nicht mit umziehen muss, einfach dem Trödler weitergibt, so dass hierbei sogar eine gewisse Nachhaltigkeit bedacht bleibt und auch das Volumen des logistischen Akts auf ein Minimum senkt. Der bewusste Verzicht auf alles, was man nicht wirklich braucht, ist dazu sogar noch angesagt, wie nie zuvor. Ein Neustart im Eigenheim ist die Gelegenheit, für ein im wahrsten Wortsinn „aufgeräumtes" Leben in jeder Hinsicht zu sorgen. „Minimalismus" nennt sich dieser Trend, der sich auf alle Lebensbereiche von der Wohnung über den Kleiderstil bis hin zur Ernährung erstreckt.

Bauen ist komplizierter geworden

Bauen ist nicht nur teurer, sondern auch komplizierter geworden. Das liegt nicht zuletzt an einer Vielzahl von gesetzlichen Regelungen, die zudem in jedem Bundesland und in jeder Gemeinde von eigenen Vorschriften ergänzt werden. Bis es zu einer Baugenehmigung kommt, können viele Monate vergehen. Einer Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen nach, muss von der Planung bis zur Fertigstellung beispielsweise eines Mehrfamilienhauses inzwischen mit knapp drei Jahren gerechnet werden. Es geht nicht nur um Geschosshöhe, Dachneigung und Parkplatzgröße, vielmehr reguliert so manche kommunale Behörde inzwischen sogar Treppenbreite und Fassadenfarbe. Rund 3300 Normen schreiben vor, wie gebaut werden darf. Um sich im Dickicht der Bauvorschriften nicht zu verirren, bedarf es fachlicher Unterstützung. Das gilt im Übrigen auch für die Finanzierung eines Eigenheims, die wiederum ein eigenes, ebenfalls recht komplexes Kapitel darstellt. Wer hier ebenfalls den nachhaltigen Gedanken nicht aus dem Auge verlieren möchte, kann für die Finanzierung auch Ethik- oder Ökobankangebote in Betracht ziehen.