Pilzkrankheiten konsequent behandeln

Gemüse und insbesondere Gewächshauskulturen sind prädestiniert, von einem Pilz befallen zu werden. Durch den Wechsel von hohen Tagestemperaturen und wesentlich tieferen Nachttemperaturen kommt es zur Taubildung. Das daraus resultierende feucht-warme Klima begünstigt unter anderem Botrytis, Mehltau und Sclerotinia.

Auch Tomatenpflanzen sind gefährdert. Kleingärtner haben häufig mit der Braunfäule zu kämpfen. - © mariok1979 - Fotolia.com
Auch Tomatenpflanzen sind gefährdert. Kleingärtner haben häufig mit der Braunfäule zu kämpfen. (© mariok1979 - Fotolia.com)

Botrytis fördert die Schimmelbildung

Botrytis befällt Gemüse jeder Art. Ist eine Pflanze an diesem Pilz erkrankt, so verfärben sich deren Blätter, Blattstiele und Stängel zunächst partiell grau-grün. Im weiteren Verlauf werden die Blätter wie Früchte braun und setzen Schimmel an.

Sofern sich dieses Krankheitsbild zeigt, sollten die befallenen Pflanzenteile entfernt werden. Darüber hinaus ist es wichtig, dass das Blattwerk im Folgenden trocken gehalten wird.

Braunfäule und Samtfleckenkrankheit bei Tomaten

Die Braunfäule und die Samtfleckenkrankheit sind typische „Tomatenkrankheiten". Während Samtflecken nur bei Gewächshauskulturen auftreten und unbedenklich sind, befällt die Braunfäule auch Freilandgewächse und verdirbt die Früchte.

Die Samtfleckenkrankheit tritt nur am Blattwerk in Erscheinung: Auf den Blattoberseiten bilden sich runde hellgelbe Flecken, auf den Blattunterseiten entsteht ein samtiger schwarzer Sporenbelag. Die Blätter sterben nach und nach ab; die Früchte bleiben dagegen unversehrt. Der feine Sporenstaub, der sich ebenfalls auf die Früchte legt, kann vor dem Verzehr einfach abgewaschen werden.

Sind Tomatenpflanzen an Braunfäule erkrankt, so zeigen sich zunächst braune Flecken auf den Blättern. Kurz darauf stirbt das Blattwerk ab. Im nächsten Stadium werden die Früchte braun und die Stängel schwarz.

Damit Tomaten nicht an diesem Pilz erkranken, müssen sie vor übermäßiger Feuchtigkeit geschützt werden. Beispielsweise kann ein sogenanntes Tomatenzelt dem Regenschutz dienen.

Echter Mehltau muss nicht unbedingt behandelt werden

Ist eine Pflanze am Echten Mehltau erkrankt, so bildet sich auf den Blattoberseiten ein abwischbarer weißer Belag. Bei einem stärkeren Befall sterben die Blätter ab.

Gegen den Echten Mehltau muss nur dann vorgegangen werden, wenn sich die entsprechenden Pflanzen in einem Gewächshaus befinden. Hier bietet sich die Behandlung mit einem Mittel auf Rapsölbasis an. Dieses erstickt den Pilz.

Falscher Mehltau geht der Pflanze an die Substanz

Falscher Mehltau befällt ebenso das Blattwerk und führt häufig zum Absterben der Pflanze. Bei Gurken zeigen sich zunächst eckige gelbe, später braune Flecken; bei anderen Gewächsen wie zum Beispiel Wein bildet sich ein bräunlicher Belag auf den Blättern.

Ebenso wie die Braunfäule gedeiht auch der Falsche Mehltau aufgrund einer nassen Umgebung. Ein Regenschutz wirkt auch hier vorbeugend. Sollte eine Pflanze bereits von diesem Pilz befallen sein, so bietet sich eine Behandlung mit Fosetyl an.

Sclerotinia – eher unbekannt, aber aggressiv

Sclerotinia ist ein Pilz, der relativ häufig auftritt, aber nicht behandelbar ist. Salat, Gurken und Co. welken und es entwickelt sich zumeist in Bodennähe ein watteartiges weißes Pilzgeflecht.

Um einer weiteren Ausbreitung des Pilzes entgegenzuwirken, müssen die befallenen Pflanzenteile sofort entfernt und im Hausmüll entsorgt werden.