Böden: erst testen, dann bewirtschaften

Boden ist nicht gleich Boden.

Bevor mit der Aussaat begonnen wird, sollte der Boden mittels "Fingerprobe" getestet werden. - © LianeM - Fotolia.com
Bevor mit der Aussaat begonnen wird, sollte der Boden mittels "Fingerprobe" getestet werden. (© LianeM - Fotolia.com)

Bevor die Bewirtschaftung des eigenen Gartens wieder im Fokus all jener liegt, die es kaum erwarten können, Saatgut auszubringen und Sträucher und Co. zu pflanzen und natürlich die Früchte der Arbeit zu ernten, bietet die Zeit bis zum Frühling die Möglichkeit, die Gartenplanung in Angriff zu nehmen.

Neben allgemeinen gestalterischen Aspekten gehört auch die Analyse der vorhandenen Böden in die Rubrik Planung; denn nur wenn Gewächse eine geeignete Lebensgrundlage haben, werden sie entsprechend wachsen und gedeihen.

Bodenstrukturtest: Die Fingerprobe

Ob es sich beim jeweiligen Untersuchungsobjekt um einen Ton-, Sand- oder Schluffboden handelt, kann durch eine einfache Finger- und Handprobe festgestellt werden. Weiterführende Laboruntersuchungen geben darüber hinaus Informationen über den pH-Wert und den Nährstoffgehalt der Erde.

Formbar oder nicht formbar?

Gartenerde, die zwischen den Fingern schmiert und aus der sich zwischen den Handflächen feste Würste formen lassen, hat einen hohen Anteil an Ton.

Solch ein feingekörnter Tonboden stellt eine eher ungeeignete Bewirtschaftungsgrundlage dar. Aus der festen, dichten Erde fällt es jeder Pflanze schwer, Wasser und Nährstoffe herauszuziehen. Manch eine vermag es gar nicht, Wurzeln auszubilden und jene, die anwurzelt, hat keine große Lebenserwartung, denn durch die Eigenschaft von Tonböden, bei Niederschlägen stark aufzuquellen und bei Trockenheit stark zu schwinden, wird das Wurzelwerk oftmals geschädigt.

Sandige Erde ist nicht formbar; sie rieselt durch die Finger. Auch wenn sich solch ein grobkörniger Sandboden schnell erwärmt, locker ist und sich dazu leicht umgraben lässt, ist er ebenso wie Tonboden ungeeignet zur Kultivierung verschiedener Gartenpflanzen. Die Beschaffenheit lässt weder die Speicherung von Wasser zu, noch sind Sandböden reich an Nährstoffen.

Im Optimalfall herrscht im Garten eine Mischform aus Ton- und Sandboden vor. Der sogenannte Schluffboden fühlt sich mehlig an. Hat er dazu einen hohen Humusgehalt, zeigt er eine dunkle Farbe und lässt sich in der Hand zu einem Klumpen formen. Schluffböden bieten Gewächsen ausreichend Halt und sind gleichzeitig leicht zugängliche Wasser-, Nährstoff- und Sauerstoffspeicher.

Ton- oder Sandboden: was nun?

Auch wenn das Bodentestergebnis eher ernüchternd ausfällt, bedeutet das noch lange nicht das Ende der Gärtnerkarriere.

Nährstoffarme oder zu torfige Böden können durch den Zusatz humoser Erde agrarwirtschaftlich aufgepeppt werden. Durch die Humusanreicherung wird Tonboden gelockert und Sandboden speicherfähig gemacht. Dazu kann die zusätzliche Anreicherung mit Stickstoff, Phosphor, Kalium und diversen Spurenelementen sinnvoll sein.