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Heizung optimiert = viel Geld gespart

Eine optimal eingestellte Heizungsanlage spart Kosten, schützt die Umwelt und wird sogar vom Staat gefördert.

Der Winter neigt sich dem Ende zu. Eine gute Gelegenheit, um zu schauen, wie zuverlässig die Heizung lief: Gab es Probleme mit kalten Heizkörpern? Oder ist der Energieverbrauch zu hoch? Dann kann eine Optimierung der Heizung helfen. Eine Heizung, die nicht einwandfrei läuft, kann durch diese Maßnahme schnell auf Vordermann gebracht werden. Es gibt verschiedene Stellschrauben, um die Heizung zu optimieren. Was zu tun ist, hängt unter anderem davon ab, welches Heizsystem installiert ist und welche Energieträger zum Einsatz kommen.

BAFA-Förderung für die Heizungsoptimierung

Egal ob Gasheizung, Pelletkessel oder Wärmepumpe – die Einstellungen zu optimieren ist bei jedem Heizsystem wichtig. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert die Heizungsoptimierung mit einem Fördersatz von 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Wer die Heizung im Rahmen des individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) optimiert, kann einen zusätzlichen Förderbonus von 5 Prozent erhalten. Maximal ist also ein Zuschuss von 20 Prozent möglich. Beim Heizen mit fossilen Brennstoffen kann die Heizungsoptimierung nur dann beantragt werden, wenn der Wärmeerzeuger nicht älter als zwanzig Jahre ist. Ansonsten fördert das BAFA die Optimierung von Heizungsanlagen, die älter als zwei Jahre sind.

Folgende Maßnahmen werden gefördert:

  1. Hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage mitsamt Einstellen der Heizkurve
  2. Austausch von Heizungspumpen sowie das Anpassen der Vorlauftemperatur und der Pumpenleistung
  3. Maßnahmen zur Absenkung der Rücklauftemperatur bei Gebäudenetzen
  4. Im Falle einer Wärmepumpe auch deren Optimierung
  5. Dämmung von Rohrleitungen
  6. Einbau von Flächenheizungen, von Niedertemperaturheizkörpern und von Wärmespeichern im Gebäude oder gebäudenah (auf dem Gebäudegrundstück)
  7. Mess-, Steuer- und Regelungstechnik
  8. Einbau von Systemen auf Basis temperaturbasierter Verfahren des hydraulischen Abgleichs
  9. Maßnahmen zur Reduzierung der Staubemissionen (mindestens 80 %) von Feuerungsanlagen für feste Biomasse mit einer Nennwärmeleistung von 4 Kilowatt oder mehr, ausgenommen Einzelraumfeuerungsanlagen

Tipp: Auf dem Serviceportal intelligent-heizen.info steht ein Optimierungsrechner zur Verfügung, mit dem das persönliche Einsparpotenzial errechnet werden kann. Auch das Beispielhaus mit anklickbaren Systemkomponenten ist hilfreich, um zu verstehen, wo Energie eingespart werden kann.

Das bringt der hydraulische Abgleich

Werden die Räume im Haus beim Heizen nicht gleichmäßig warm, ist das nicht nur ungemütlich, es bedeutet auch Wärmeverluste. Denn häufig wird durch Hochdrehen der Heizung gegenreguliert. In diesem Fall ist es ratsam, von einem Fachbetrieb einen hydraulischen Abgleich durchführen zu lassen. Bei diesem Verfahren wird genau ermittelt, wie hoch der Heizbedarf in den einzelnen Räumen ist. Entsprechend kann die optimale Vorlauftemperatur eingestellt werden. Außerdem überprüft der Fachbetrieb weitere Komponenten des Heizsystems wie die Heizungspumpe, einzelne Heizkörper oder die Thermostatventile. Mit einem hydraulischen Abgleich kann ein Fachbetrieb die Heizung so einstellen, dass alle Heizkörper mit der benötigten Menge an Heizwasser versorgt werden.

Gründe für den Austausch einer alten Heizungspumpe

Als Herzstück der Heizung sorgt die Heizungspumpe dafür, dass das Wasser im Heizkreislauf zirkuliert und die Wärme gleichmäßig im Gebäude verteilt wird. Problematisch sind vor allem alte Heizungspumpen, die ihre Leistung nicht an den jeweiligen Wärmebedarf anpassen. Das ist zum Beispiel bei ungeregelten Standardpumpen aus den 1990er Jahren der Fall. Mit einer Hocheffizienzpumpe, die ihre Leistung automatisch an den tatsächlichen Wärmebedarf anpasst, können bis zu 75 Prozent elektrischer Energie eingespart werden, denn diese arbeitet mit einer Leistung zwischen 7 und 25 Watt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass moderne Hocheffizienzpumpen den benötigten Volumenstrom der Anlage anpassen und dadurch störende Fließgeräusche vermieden werden. Übrigens: Seit Januar 2013 dürfen innerhalb der Europäischen Union nur noch stromsparende Hocheffizienzpumpen auf den Markt gebracht werden.

Neu seit 2024: Förderung für Heizungsoptimierung Biomasse

Seit 2024 können auch Fördermittel für die Optimierung einer Biomasseanlage beantragt werden. In diesem Fall gibt es einen Zuschuss zur Emissionsminderung von pauschal 50 Prozent. Voraussetzung ist, dass die Staubemissionen deutlich gesenkt werden, das heißt um mindestens 80 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert. Die Förderung gibt es nur für Heizungsanlagen mit einer Nennwärmeleistung von mindestens 4 Kilowatt, die älter als zwei Jahre sind. Es sind außerdem die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte nach § 25 Absatz 1 in Verbindung mit § 5 der 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) einzuhalten. (ots)