"Wohnen wird noch wohnlicher"
Die Möbel-Branche startet mit der Messe "imm cologne" erfolgreich ins neue Jahr.
Sie heißen imm cologne und LivingInteriors und sind eine internationale Größe. Denn zur Internationalen Möbelmesse in Köln, abgekürzt und internationalisiert also die imm cologne, auf der natürlich auch Wohnzimmer-Einrichtungen, also Living Interiors, gezeigt werden, kommen knapp 1200 Aussteller aus 50 Ländern. "Hier handelt die Welt mit der Welt, und daraus ergeben sich viele neue Chancen für exportorientierte Unternehmen", freute sich Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH, zum Abschluss der Veranstaltung Ende Januar. "Gleichzeitig hat dieses Messedoppel wieder bewiesen, dass sich Business und Inspiration nicht ausschließen." Die imm cologne sei eine wunderbare Möbelschau und die Branche damit sehr erfolgreich in das Möbeljahr 2016 gestartet. Auch Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM), war sichtlich zufrieden. "Viele Neuheiten, Innovationen und tolle Modelle in allen Preislagen stimmen uns zuversichtlich, dass die deutsche Möbelindustrie auch in diesem Jahr ein Umsatzplus erzielen wird."
Insgesamt 120000 Besucher ließen sich im Januar in Köln von den Einrichtungswelten inspirieren. Neben den gezeigten Produkten zählten einmal mehr "Das Haus", die begehbare Wohnhaus-Simulation, die in diesem Jahr von Sebastian Herkner gestaltet wurde, und die Sonderausstellung "Smart Home" in LivingInteriors zu den Höhepunkten.
Nostalgiesehnsucht für die vier Wände
Doch wie sind nun die Trends fürs neue Jahr? "Wohnen wird noch wohnlicher", erklären die Veranstalter. "Gemütlichkeit und Geborgenheit werden in den eigenen vier Wänden immer wichtiger." Dabei lasse sich eine große Kombinationsfreude feststellen. "Möbel und Dekorationen, aber auch Accessoires und Heimtextilien, die den Menschen individuell gefallen, werden frei kombiniert." So würden einzigartige Wohnungen entstehen, genauso einzigartig wie ihre Bewohner. Immerhin: In allen Angebotssegmenten gibt es auffällig viele Möbel, die an Entwürfe der 1940er- bis 1960er-Jahre erinnern. Diese Möbel sind materialsparsam, leicht, filigran und vor allem kleiner. Designer führen diesen Trend zurück auf die allgemeine Nostalgiesehnsucht, die besonders in unsicheren Zeiten stark ausgeprägt sei. Dazu passt es auch, dass natürliche Materialien in der Gunst der Käufer besonders weit oben stehen. Neben dem hohen Anteil an Holz, zum Beispiel bei Tischplatten, Stuhl- und Tischgestellen, kommt als Tischplatte vermehrt wertvoller Naturstein hinzu. Darunter der europäische Klassiker Marmor, aber auch südamerikanische Exoten mit besonders individueller Maserung. Auch echte Baumrinde als Wandverzierung war auf der Messe zu sehen. "Diese imm cologne machte Lust auf Möbel", fasste es Hans Strothoff, Präsident des Bundesverbands des Deutschen Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandels (BVDM), zusammen. Die Messe habe die Branche mit Schwung regelrecht ins neue Geschäftsjahr katapultiert.