Entgegen sächsischer Vorurteile: So schön sind Sachsens Städte wirklich
Denkt man an sächsische Städte, dann ist ihr öffentliches und mediales Image in den letzten Jahren nicht gerade positiv gewesen.
Freital und Bautzen sorgten im letzten Jahr für bundesweite Schlagzeilen aufgrund von Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte und Pegida löste schon 2014 negativen Medienrummel rund um die schöne Elbstadt Dresden aus.
Neben altbekannten Vorurteilen beherrscht das Klischee über den „Mann aus Sachsen" das Bild in den Köpfen vieler Nicht-Sachsen – weltfremd, ungebildet, intolerant. Vorurteile bleiben aber nun mal Vorurteile. So schneidet Sachsen in der PISA-Studie regelmäßig mit sehr guten Ergebnissen ab und kann eines der besten Bildungssysteme bundesweit vorweisen.
Und auch Sachsens Städte haben mehr zu bieten als rechte Demonstranten und fragwürdige Parteivorsitzende. Wie gut vor allem die sächsischen Großstädte Leipzig, Dresden und Chemnitz im gesamtdeutschen Vergleich abschneiden, zeigt das Städteranking der BKM. Hier werden die 71 größten Städte Deutschlands miteinander verglichen und in ein individuelles Ranking gebracht, je nachdem welche Faktoren wie bewertet wurden.
Kultur, Bildung und junge Leute
Obwohl jede der drei Städte auf eine langjährige Historie zurückblicken kann, sind diese vorwiegend von jungen Menschen bewohnt. Besonders die hippen Städte Leipzig und Dresden punkten mit einem niedrigen Durchschnittsalter und einem nicht zu verachtenden Studentenanteil. Kein Wunder, Dresden beispielsweise belegt mit seinen insgesamt 8 Hochschulen den 7. Platz im Gesamtranking zur Hochschuldichte – von wegen ungebildet.
Diese Kombination aus reichhaltiger Geschichte und einer jungen, gebildeten Bevölkerung belebt auch das gegenwärtige Kulturleben. Platz 12 kann Dresden hier unter allen bewerteten Städten belegen: Etwa 16 Theater, Kinos und Museen kommen auf 100.000 Einwohner. Direkt dahinter auf Platz 13 folgt Leipzig.
Ausgeglichenheit und Natürlichkeit
Wer hingegen ein naturnahes und ruhiges Leben auch in der Großstadt sucht, dem sei Chemnitz ans Herz gelegt. Ganze 79 Prozent der Flächen in der Stadt sind bepflanzt. Vielleicht weil die Sonne dort so viel scheint: Immerhin durchschnittlich an 1697 Stunden im Jahr. Damit liegt Chemnitz auf Platz 17 der sonnigsten Städte Deutschlands. Zwei super Voraussetzungen zum Fahrradfahren, denn Chemnitz gehört zu den fahrradfreundlichsten Städten in Deutschland und belegt in dieser Hinsicht Platz 11 im Gesamtranking. Hinzu kommen die geringen Lebenshaltungskosten, die Chemnitz ebenfalls lebenswert machen.
Weiter zu mehr Daten des Städterankings auf www.bkm.de
Auch Sachsen kann sich sehen lassenNatürlich sind Leipzig, Dresden und Chemnitz nicht jedermanns Traumstädte – wer diese für sich noch finden will, kann ja im City-Finder noch ein bisschen herumklicken. Gerade diese drei Städte zeigen, dass auch Sachsen viel zu bieten hat und entgegen aller Vorurteile kein von Rassisten bewohntes Hinterland ist.
Und übrigens sind auch die kleinen Städte an Elbe und Mulde wenigstens mal einen Besuch wert. Wir empfehlen zum Beispiel Meißen, die Heimat des Porzellans, Torgau, besterhaltene Renaissancestadt oder Pirna als Tor zur Sächsischen Schweiz.