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Timo Jurth: „Die Wertbeständigkeit überzeugt“

Die persönlichen Vorstellungen schriftlich festzuhalten ist ein guter Ansatz, um den Überblick zu behalten und seine Wünsche im Beratungsgespräch miteinbringen zu können. Das Ziel der Geldanlage beeinflusst die Entscheidung, in welche Anlageklassen und Finanzprodukte schließlich investiert wird, maßgeblich. Hierbei stellen sich gleich mehrere Fragen: Soll das Geld kurz- oder langfristig angelegt werden? Was genau ist der Verwendungszweck des Kapitals? Soll es nur kurzzeitig „geparkt" werden oder wird es später zur Altersabsicherung benötigt? Dient es der mittelfristigen Ansammlung von Rücklagen, der Ausbildungsfinanzierung der Kinder, dem Kauf eines Hauses oder der Schaffung einer Notfallreserve?

Redaktion: Im Bereich der Sachwertanlagen versprechen vor allem Immobilien überzeugende Gewinnspannen.

Timo Jurth: Dies liegt unter anderem daran, dass wir uns in Zeiten eines akuten Wohnungsmangels und eines gewissen Sanierungsstaus befinden. Attraktive Ballungsräume und eine hohe Qualität steigern den Wert von Häusern und Wohnungen zusätzlich. Aufgrund nachlassender Konjunktur und steigender Inflation stehen Immobilen für mehr Stabilität und bessere Renditechancen. Hinzu kommt die tatsächliche Wertentwicklung, die sich aus Mehreinnahmen aus Mieten, Pachten oder Steigerung des Verkehrswertes zusammensetzt. Ein klarer Vorteil ist natürlich auch die generelle Beständigkeit von Sachwertanlagen. Bei allen Finanzprodukten muss dennoch das „Magische Dreieck" der Geldanlage beachtet werden, um langfristig Erfolg zu haben.

Redaktion: Was genau ist unter diesem „Magischen Dreieck" zu verstehen?

Timo Jurth: Das Dreieck setzt sich aus den drei Zielen Liquidität, Sicherheit und Rendite zusammen. Der Haken: Alle drei können niemals gleichzeitig realisiert werden. Sie schließen einander vielmehr aus. Wer maximale Sicherheit wünscht, muss auf Prozentpunkte bei der Rendite verzichten. Eine hohe Rendite wiederum bedingt weniger Sicherheit bei der Geldanlage. Eine kurzfristig verfügbare und gesetzlich abgesicherte Geldanlage kann keine hohen Erträge abwerfen. Es lässt sich also zusammenfassen: Unsichere, langfristig festgelegte Geldanlagen bringen immer die höchsten Renditen. Jeder Anleger muss deshalb für sich entscheiden, welches der drei Ziele für ihn Priorität hat.

Redaktion: Gerade beim Risiko spielt natürlich die individuelle Wahrnehmung des Anlegers eine Rolle.

Timo Jurth: Das stimmt – das ist bei jedem Beratungsgespräch eine spannende Frage. Jeder Anleger muss sich damit auseinandersetzen, welches Risiko er aufgrund des gewählten Investitionsmodells eingehen möchte, denn jeder Mensch bewertet Risiken anders. Das hängt unter anderem von den individuellen Eigenschaften und den zuletzt aufgenommenen Ereignissen und Nachrichten ab. Unsere SAB-Berater analysieren deshalb gemeinsam mit dem Anleger die produktspezifischen Risiken, die selbstverständlich so minimal wie möglich gehalten werden sollen. Aktuelle Geschehnisse wie eine gerade überstandene Finanzkrise lassen Risiken in einem anderen Licht erscheinen als in einer konjunkturell guten Phase. Zudem werden Risiken immer aus einer Vergangenheitssicht beurteilt – die Unsicherheit über den erneuten Eintritt negativer Ereignisse ist bei vielen Anlegern groß.

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