Nachschlagewerk rund ums Thema Immobilieninvestment
Zugegeben, die Idee „in Immobilien" zu machen, ist im Grunde gar nicht schlecht. Sich allerdings Hals über Kopfs ins Abenteuer Immobilieninvestment zu stürzen, das ist eher kontraproduktiv.
Wer die Option in Erwägung zieht, sollte sich diesen übersichtlichen Ratgeber zu Gemüte führen, um die größten Anfängerfehler zu vermeiden.
Die Wahl der Anlageform
Immobilien ja, aber wie? Diese Frage kann nicht mit einem einzigen Wort beantwortet werden, denn Arten von Immobilien-Investments gibt es viele. Die gängigsten sind diese:

- Der Immobilienkauf ist die bekannteste Option. Erworben wird ein Objekt. Um hier das richtige Objekt zu finden, bedarf es an Zeit. Diese Form der Investition ist nur langfristig sinnvoll.
- Wer auf Immobilienaktien setzt, entscheidet sich für ein riskantes Investment. Deswegen empfehlen Experten diesen Weg nicht als alleinige Altersvorsorge einzuschlagen. In eine ähnliche Richtung, dafür aber mit deutlich weniger Risiken, geht die Variante der Immobilienaktienfonds.

- Immobilienanleihen sind für Experten. Wer sich mit dieser Anlageform auskennt, kann hiervon profitieren. Wer nicht, dem drohen massive finanzielle Risiken.
- Immobilienfonds sind die Alternative zum Immobilienkauf. In Immobilienfonds wird immer dann investiert, wenn nicht genügend Kapital für einen Kauf vorhanden ist, oder der gewünschte Investmentbetrag deutlich unter den Kaufkosten liegt. Geschlossene Immobilienfonds sind interessante Optionen für diejenigen, die ihr Vermögen breit anlegen möchten. Auch für all jene, die auf Immobilien setzen wollen, aber keine Zeit für Instandhaltung und Verwaltung haben, sind Immobilienfonds eine gute Wahl.
- Crowdinvesting ist die modernste Form des Immobilieninvestments. Beliebt ist diese Anlageform bei jungen Menschen, die kurze Laufzeiten, kleine Investmentsummen und den persönlichen Kontakt schätzen.
Welche Vor- und Nachteile diese Anlageformen aufweisen, zeigt ein Blick in die folgende Vergleichstabelle:
Vorteile | Nachteile | |
Crowdinvesting | Das Investment kleinerer Summen ist bei dieser Variante möglich. Das bietet auch die Möglichkeit, das Kapital (und das Risiko) breit zu streuen. Die Laufzeiten sind meist überschaubar. Oft wird in die Geschichte oder in die sich dahinter verbergende Persönlichkeit investiert. Das optimiert die Vertrauensbasis. Angebote gibt es meist online. Die Kosten sind vergleichsweise gering. Die Informationen fließen rasch. |
Je nach Vermittler gibt es verschiedene, risikominimierende Maßnahmen. Risikofrei ist die Anlageform jedoch nicht. Sowohl der Anbieter als auch derjenige, der einen Investor sucht, können sich als schwarze Schafe am Markt entpuppen. |
Immobilienaktien | Der Immobilienboom lässt die Aktienkurse steigen. Immobilienaktien sind aktuell renditestarke Wertepapiere. Die niedrigen Zinsen könnten noch eine Weile anhalten. |
Die Kurse für Immobilienaktien sind jedoch schwankend. Die hohe Bewertung der Aktien erzeugt eine Ungewissheit, ob es mit der Aufwärtskurve weiter bergauf geht oder, ob diese kippt. |
Immobilienanleihen | Eine Anleihe ist via Grundbucheintrag gesichert. Das macht das Investment sicherer. | Es besteht die Gefahr einer vermeintlichen Sicherheit auf den Leim zu gehen. Kreditsicherheiten sind rar. Komplexe und wenig transparente Verträge sind weitere Gefahrenquellen. |
Immobilienfonds | Immobilienfonds sind günstiger als ein Immobilienkauf. Das Verlustrisiko splittet sich meist auf mehrere Projekte. Das minimiert das Risiko, das komplette Investment zu verlieren. |
Immobilienfonds werden in der Regel als Komplettpaket angeboten. Auswählen, in welche Immobilien investiert wird, darf der Anleger nicht. Die Kosten für Verwalter, Makler und Vermittler kommen auf den Investor zu. Der geschlossene Immobilienfonds bindet viel Kapital (Mindesteinlage von mehreren tausend Euro) für lange Zeit (mehrere Jahrzehnte). Die Rechtsform ist entscheidend. Von ihr hängt die Haftung bei einer möglichen Insolvenz ab. |
Immobilienkauf | Das Zinstief begünstigt die Möglichkeit, ein Darlehen aufzunehmen. Mieteinnahmen sind eine gute Einnahmequelle, die im Steigen begriffen ist. Eine Immobilie fungiert häufig als Altersvorsorge. |
Instandhaltung, Wartung und Verwaltung kosten Geld. Eine Immobilie bindet viel Kapital. Wenn die Aufwärtskurve (z.B. der Mieten) kippt, bleibt der Investor allein auf seinem Risiko sitzen. |
Immobilienkauf. Auch hier gibt es mehrere Optionen
Wer eine Immobilie kauft, kann ganz unterschiedliche Strategien verfolgen. Junge Menschen kaufen sich eine Immobilie, um langfristig keine Miete mehr bezahlen zu müssen. Ist der Immobilienkredit abbezahlt, müssen sie nur noch diebezahlen sowie in Instandhaltungs-, Reparatur- und Wartungsarbeiten investieren.
Finanzstarke Menschen hingegen suchen ganz gezielt nach einer Immobilie, um Kapital anzulegen. Dabei gibt es ebenfalls mehrere Möglichkeiten dieses Immobilien-Investments:
1.) Der Kauf einer Immobilie, die für einige Jahre im Besitz sein soll. In der Regel werden hier zehn Jahre anvisiert. Und das hat vor allem einen steuerlichen Grund. Wer eine Immobilie zehn Jahre hält, kann sie gewinnbringend verkaufen – ohne steuerliche Einbußen. Das Prinzip ist simpel und hat nur ein Risiko: Wenn die Immobilienpreise nicht steigen, kann der Käufer nicht gewinnbringend verkaufen.
2.) Der Kauf einer Immobilie, die aufgemotzt und dann mit Gewinn verkauft wird, ist eine weitere Option. Diese Variante erfordert jedoch deutlich mehr Investment – zeitlicher und meist auch finanzieller Natur. Bei dieser Variante geht es darum, ein Schnäppchen zu machen, das mit einem überschaubaren Investment zum Immobilienschätzchen wird. Ein Gewinn ist nur möglich, wenn der Verkaufspreis über Kaufpreis und Reparaturkosten liegt.