Das EU-Energielabel heute
Seit fast 20 Jahren hilft das EU-Energielabel Verbrauchern, beim Kauf auch an Effizienz zu denken.

Wohl jeder hat an Elektrogeräten schon einmal das bunte Siegel gesehen. Für viele Käufer ist es sogar längst ein ganz selbstverständliches Kriterium bei der Wahl eines Neugerätes geworden. Grund genug, das Label einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Kaum zu glauben, aber bereits 1998 wurde das EU-Energielabel in Deutschland und anderen Länder der Europäischen Union eingeführt. Ziel war es damals (und ist es auch heute noch) die Energie-Effizienz im Staatenbund bis 2020 um 20 Prozent zu steigern. Da die Haushalte mit ihren vielen Elektroprodukten wichtige Verbraucher sind, sollen die Konsumenten Effizienz als entscheidenden Faktor in ihren Kaufentscheidungen berücksichtigen. Dies soll wiederum die Hersteller dazu bringen, immer energiesparendere Produkte zu entwickeln.
In der Praxis
Das Label ist in die sieben Klassen A bis F gegliedert und bietet durch seine Farbskala einen einfachen Überblick über die Effizienz eines Gerät. Hinzu kommen Informationen zum Verbrauch und anderen relevanten Faktoren. Hersteller sind verpflichtet, das Label jedem ihrer Geräte beizufügen und Informationen zur Effizienzklasse in alle Broschüren und Handbücher zum Produkt aufzunehmen.
Über die Jahre wurden mehr und mehr Produktgruppen mit dem Label versehen. Heutzutage sind dies: Kühl- und Gefriergeräte, Staubsauger, Lampen, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Elektrobacköfen, Dunstabzugshauben, Geschirrspüler, Klimageräte, Fernseher, Weinlagerschränke sowie Heizungen, Warmwasseraufbereiter und -speicher.
Die Grenzen des Labels
Natürlich kann das EU-Energielabel nicht gesunden Menschenverstand und ökonomisches Nutzungsverhalten ersetzen. Wer beispielsweise seine Waschmaschine immer für nur zwei bis drei Kleidungsstücke anwirft oder den Kühlschrank ständig minutenlang aufstehen lässt, wird auch mit einem „A"-Gerät auf Dauer sehr viel Energie verbrauchen.
Außerdem sollte man bedenken, dass sich das EU-Label und seine Anforderungen im Lauf der Zeit weiterentwickelt haben. Es ist also kein universeller Indikator für Effizienz. Ein Gerät, das Ende der 90er-Jahre ein A bekommen hat, kann heute die reinste Energieschleuder sein. Da kann sich eine mögliche Neuanschaffung durchaus rentieren.
Zahlreiche weitere freiwillige Label prangen auf verschiedenen Geräten. Dazu zählen beispielsweise EnergyStar, EU Ecolabel, Blauer Engel oder TCO. Sie weisen ebenfalls auf Effizienz oder Umweltverträglichkeit hin, sind aber nicht bindend und unterliegen uneinheitlichen Kriterien.