Immobilien: So beeinflussen Materialien den Gesamtpreis
Die Lage ist der treibende Faktor bei der Immobilieninvestition. Die vermeintlich kleineren Posten sollten dennoch nicht vernachlässigt werden. Die Materialkosten zeigen, wie schnell sich die Rechnung aufsummiert.
Pro und Contra abwägen – Preis inklusive
Neue Wohnobjekte werden verstärkt nach ökologischen Standards entworfen. Dies entspricht dem Ziel der Bundesregierung und finanzielle Anreize wirken als Unterstützung. In der Praxis bedeutet das, sich mit vielen Details befassen zu müssen, noch deutlich mehr als in früheren Zeiten. Denn zentrale Fragen gibt es entlang des ganzen Bauplans, innen wie außen: Sind die Wände aus Porenbeton, Kalksandstein oder ganz naturnah aus Holz? Soll das Dach aus leichtem Trapezblech bestehen oder aus Ziegel? Wird der Garten als Lebensraum für Flora und Fauna konzipiert oder als architektonisch exaktes Zierwerk?
Fakt ist, dass jede Variante ihre Stärken hat. So verlangen Blechdächer weder dem Tragwerk noch dem Budget angenehm wenig ab, während Ziegel ausgezeichnete Wärmeeigenschaften besitzt.Eine Fassade aus Stahl ist ökologisch wertvoll, Holz dagegen will gut gepflegt werden, entfaltet dann aber optisch und atmosphärisch seine ganze Klasse.
Im unsichtbaren Bereich werfen Dämmstoffe ähnliche Fragen auf. Polyurethan-Hartschaum ist weit verbreitet, da er robust und langlebig ist. Er leitet Wärme nur minimal weiter und isoliert somit erstklassig; er eignet sich also gut, um die Wohnung kühl zu halten. Mineralwolle ist feuchtigkeitsempfindlich, liefert aber einen hervorragenden Schallschutz. Wer es natürlicher mag, der setzt auf Hanf oder Flachs, und zwar flexibel an verschiedenen Stellen.
All diese Entscheidungen wirken sich auf die Gesamtkosten aus. Die Preisspannen sind nämlich nicht zu unterschätzen. Als Beispiel dient das Dach: Hochwertiges Trapezblech gibt es schon für unter 20 Euro pro Meter, allerdings kommt es hierbei auch auf Kennwerte wie die Stärke an. Bei Ziegel dagegen wird es wahrscheinlich noch teurer: Eine Dachfläche von 100 Quadratmeter kann mühelos 4.000 Euro oder mehr kosten.
Zeitpunkt ausnutzen: Zinsen sind niedrig – noch
Bei all dem ist zu beachten,dass es sich nur um die Materialkosten handelt. Wer keine oder kaum Eigenleistung in den Bau einbringt, was oft aus zeitlichen oder technischen Gründen ratsam ist, der muss außerdem Handwerkerkosten einkalkulieren. Auch hier werden schnell vierstellige Bereiche erreicht – und das pro Themengebiet.
Die weiterhin niedrigen Zinsen kommen da gerade recht. Und verlangen danach,ausgenutzt zu werden: Der Wert von Immobilien wird in guten Lagen auch künftig steigen, bei den Zinsen ist eine Trendumkehr eines Tages jedoch wahrscheinlich.Dabei ist immer zu bedenken: Mit einer ökologischen Materialauswahl winken Förderprogramme, sodass anfänglich höhere Kosten auf lange Sicht der bessere Deal sein können.