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Mietanstieg im Osten: Wo kostet wohnen wie viel?

Während das Wohnen am teuersten immer noch in Berlin und in dessen Speckgürtel ist, lässt die Untersuchung in den meisten ostdeutschen Großstädten einen moderaten Anstieg der Quadratmeterpreise erkennen. So zum Beispiel im sächsischen Dresden (7,60 Euro, +1 %) und Leipzig (7,40 Euro, +6 %).

Nur noch eine Frage der Zeit?

Auch in den Großstädten Sachsen-Anhalts verharrt der Kaltmietenpreis noch auf relativ niedrigem Niveau: z.B. Halle (6,20 Euro, +3 %) und Magdeburg (6,00 Euro, 0 %). Teurer ist Wohnen nur in den thüringischen Großstädten Jena (9,60 Euro, +3 %) und Weimar (8,20 Euro, +4 %). Und eine überraschende Ausnahme unter den Städten bildet Rostock (6,30 Euro): In der Großstadt an der Ostsee klettern die Kaltmieten um 13 Prozent innerhalb eines Jahres.

Die steigende, und damit preistreibende Nachfrage wird sich seit den gestiegenen Bauzinsen Anfang 2022 sehr wahrscheinlich weiterhin auf den Mietmarkt konzentrieren und die Preise früher oder später in die Höhe treiben.

Ländliche Regionen boomen

Warum wohl in den ländlichen Regionen seit der Corona-Pandemie der größte Preisanstieg zu beobachten ist? Ganz klar: Homeoffice, der Wunsch nach einem eigenen Gärtchen und Wohnen im Grünen zogen die Menschen raus aufs Land. Ideal für jeden, der keine 11 Euro für den Berliner Quadratmeter hinblättern möchte und lieber Landluft schnuppert. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald direkt an der Ostseeküste und das Weimarer Land im Norden Thüringens verzeichnen dabei die stärksten Veränderungen: 7 Euro, +17 %. Der Altmarkkreis Salzwedel (5,40 Euro, +15 %) in Sachsen-Anhalt ist noch vergleichsweise günstig. In den mecklenburg-vorpommerischen Landkreisen Rostock (6,50 Euro) und Nordwestmecklenburg (6,70 Euro) verteuern sich Mietwohnungen um je 12 Prozent.

Ein Viertel der Kreise mit stagnierenden oder sinkenden Mieten

In nur einem Viertel der untersuchten Kreise sind die Mieten günstiger als im Vorjahr oder haben sich nicht verändert. Die Gründe sind häufig eine regional hohe Leerstandsquote und stagnierende oder gar sinkende Einwohnerzahlen. So wie in den brandenburgischen Landkreisen Barnim und Oder-Spree (-5 %) oder im thüringischen Suhl und dem Landkreis Sonneberg (-3 %).

Ausführliche Ergebnistabellen zu den 72 untersuchen Stadt- und Landkreisen stehen hier zum Download bereit.

Berechnungsgrundlage: Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote. Dabei wurden ausschließlich Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median der jeweils im 1. Halbjahr 2021 und 2022 angebotenen Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter, Bestand ohne Neubau) wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Bei den Mietpreisen handelt es sich um Nettokaltmieten bei Neuvermietung.