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Grundstücksmarktbericht veröffentlicht

Wie viele Immobilien wechselten im Jahr 2022 in Dresden den Eigentümer, und zu welchen Preisen? Aktuelle Daten geben Aufschluss:

Die Folgen von Krieg, Inflation, steigenden Zinsen und steigenden Baukosten machen sich seit der zweiten Jahreshälfte 2022 auf dem Dresdner Immobilienmarkt bemerkbar – auch mit geringeren Umsätzen. Das geht aus den ersten Eckdaten zur Preis- und Umsatzentwicklung hervor, die der Gutachterausschuss für Grundstückswerte der Landeshauptstadt Dresden für 2022 vorlegt.

Die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte wertete für das Jahr 2022 bisher 4.368 Erwerbsvorgänge aus. Damit wurden rund 23 Prozent weniger Erwerbsvorgänge als im Jahr 2021 registriert (5.650). Dieser Rückgang entfällt beinahe ausschließlich auf den Teilmarkt der Eigentumswohnungen (Verringerung um 1.150 Erwerbsvorgänge). Er ist aber auch bei unbebauten Grundstücken signifikant. Dort wurden 204 Immobilienübertragungen registriert. Das entspricht einem Rückgang um rund 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 313 Immobilienübertragungen.

Der Geldumsatz betrug im Jahr 2022 insgesamt rund 2,3 Milliarden Euro. Das sind rund 315 Millionen Euro beziehungsweise zwölf Prozent weniger als 2021. Der Geldumsatz unbebauter Grundstücke sank von 203 Millionen Euro im Vorjahr auf 87,7 Millionen Euro 2022. Dies entspricht einem Rückgang um 57 Prozent. Der höchste Geldumsatz entfiel 2022 mit rund 1,46 Milliarden Euro auf den Teilmarkt der bebauten Grundstücke. Die entspricht dem Vorjahresniveau mit rund 1,43 Milliarden Euro.

Die Anzahl der in Dresden gehandelten bebauten Grundstücke lag 2022 mit 824 nahezu auf dem Vorjahresniveau (833). Der Markt für Sondereigentum (Eigentumswohnungen und Teileigentum) stellte mit etwa 3.130 Erwerbsvorgängen rund 72 Prozent des Gesamtmarktes und wurde durch den Verkauf gebrauchter Eigentumswohnungen dominiert. Nach Anzahl entspricht dies einem Rückgang von rund 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Geldumsatz sank ebenfalls von 958 Millionen im Vorjahr auf 728 Millionen Euro und damit um rund 24 Prozent.

Preisentwicklung im Jahr 2022 im Detail:

Bauland: Die Grundstückspreise für freistehende Einfamilienhäuser sind auch 2022 gestiegen. Sie verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahr von durchschnittlich 340 Euro pro Quadratmeter auf 460 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche, was einem Anstieg um rund 35 Prozent entspricht. Grundstücke für den Bau von Geschossbauten wurden nur wenige gehandelt, sodass Informationen zu Preistendenzen nicht sicher sind. Insgesamt befinden sich die Preise in etwa auf Vorjahresniveau.

Einfamilienhäuser: Ab 1992 errichtete freistehende Einfamilienhäuser wurden im Geschäftsjahr 2022 für durchschnittlich 5.400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche (Vorjahr: 4.400 Euro) gehandelt. Allerdings wurden die 2022 gehandelten Einfamilienhäuser durchschnittlich fünf Jahre später errichtet und sind damit jünger als im Vorjahr. Der Preis für Doppelhaushälften der gleichen Bauperiode betrug im Geschäftsjahr 2022 durchschnittlich 4.230 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Damit liegt der Preis rund zwei Prozent unter dem Vorjahreswert von 4.330 Euro. Der durchschnittliche Kaufpreis für eine Doppelhaushälfte betrug 535.000 Euro.

Geschossbauten: Für sanierte Mehrfamilienhäuser der Vorkriegszeit sind erneut Preissteigerungen zu verzeichnen. Durchschnittlich wurden 2.700 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gezahlt, also rund 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (2.390 Euro). Nach 1990 errichtete Mehrfamilienhäuser wurden im Geschäftsjahr 2022 zu durchschnittlich 3.520 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gehandelt; dieser Wert liegt exakt auf dem Niveau des Vorjahres. Im Teilmarkt der Wohn- und Geschäftshäuser mit gutem baulichen Zustand, das heißt, sowohl sanierte Bestandsobjekte vorwiegend aus der Vorkriegszeit als auch Nachwendebauten, wurden durchschnittlich 2.700 Euro pro Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche gezahlt. Das sind 13 Prozent mehr als 2021 (2.380 Euro pro Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche).

Wohnungseigentum: Der durchschnittliche Kaufpreis weiterverkauften Wohnungseigentums stieg in diesem Segment von 2.620 Euro auf 2.950 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche und damit um nahezu 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei erstverkauften, neu errichteten Eigentumswohnungen stiegen die Preise innerhalb eines Jahres von 4.985 Euro auf 5.480 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, was einer Steigerung um rund zehn Prozent entspricht. Für erstverkaufte, sanierte Eigentumswohnungen wurden durchschnittlich 5.880 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gezahlt. Dieser Kaufpreis liegt rund 17 Prozent höher als im Vorjahr (5.035 Euro).

Der ausführliche Grundstücksmarktbericht der Stadt Dresden wird Ende April 2023 veröffentlicht.