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Flammenfest ja, einbruchssicher nein

Feuerhemmende Türen wirken solide und werden deshalb gern beim Bau von Eigenheimen verbaut. Vor Einbrechern aber schützen sie kaum.

In der dunklen Jahreszeit haben Einbrüche Hochsaison. Eine Schwachstelle bei vielen Häusern sind dabei die Nebeneingänge. Hier werden häufig feuerhemmende Türen verbaut. Diese verhindern zwar, dass Brände schnell auf Wohnräume übergreifen – sie schützen aber meist nicht gut vor einem Einbruch.

Damit sich ein Feuer nicht im Haus ausbreitet, sind feuerhemmende Türen an einigen Stellen
sogar gesetzlich vorgeschrieben, etwa als Verbindungstür zwischen Garage und Wohnraum. Für den Außenbereich sind sie jedoch nicht geeignet. „Feuerschutztüren sind in der Regel aus Stahl und wirken dadurch sehr massiv. Deshalb setzen Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer sie gerne auch bei Nebeneingängen ein“, erklärt Christine Gilles von der R+V Versicherung. Doch der Eindruck täuscht: Das Türblatt ist zwar stabil, das Schloss und insbesondere das Schließblech und die Türzarge sind aber meist nur einfach konstruiert. Profis können sie innerhalb weniger Sekunden knacken.

Stabiles Schloss nachrüsten und immer abschließen

Wer neu baut oder seine Immobilie saniert, sollte deshalb am besten gleich eine Tür einbauen, die gegen Einbrüche schützt. Wenn das nicht möglich ist, kann die Nachrüstung eines Querriegelschlosses helfen. „Das Schloss sollten allerdings Fachleute einbauen. Sie wissen, wie man einen Seiteneingang sinnvoll sichern kann", so Expertin Gilles. Zusätzlich empfiehlt sie, Haus- und Nebeneingangstür immer abzuschließen – selbst bei kurzen Besorgungen. „Denn wer das versäumt, muss unter Umständen damit rechnen, dass die Hausratversicherung nur einen Teil eines möglichen Einbruchsschadens zahlt.“

Weitere Tipps:

Wer eine einbruchhemmende Tür kauft, sollte darauf achten, dass sie geprüft und zertifiziert ist.

Kellertüren liegen oft verdeckt, so dass Einbrecher vor Blicken geschützt „arbeiten“ können. Sie sollten deshalb besonders gut gesichert sein.

Zusätzlich kann eine Außenbeleuchtung mit Bewegungsmelder in der Nähe des Nebeneingangs abschreckend wirken.

Sogenannte Multifunktionstüren schützen vor Feuer und Einbrechern. Von Fall zu Fall ist zu prüfen, ob diese recht teure Variante notwendig ist oder ob eine einbruchhemmende Tür ausreicht. (ots)