Eigene vier Wände weiter hoch im Kurs
Besonders Erwerbstätige streben einer Umfrage zufolge Wohneigentum an.
Die Eigentumsquote in Deutschland liegt derzeit bei nicht ganz 50 Prozent. Menschen, für die ein Immobilienkauf erreichbar ist, streben jedoch sehr viel häufiger Eigentum an. Auf die Frage „Wie wichtig ist es für Sie persönlich, eine Wohnung oder ein Haus im Eigentum zu besitzen?“, antworten zwei Drittel der deutschen Vollzeit-Erwerbstätigen in einer repräsentativen Umfrage von April 2023, dass ein Eigenheim für sie „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“ sei (insgesamt 66 Prozent). Mit steigendem Einkommen erhöht sich sukzessive die Bedeutung: Liegt das monatliche Haushaltsnettoeinkommen zwischen 3.500 Euro und 5.000 Euro, bewerten 68 Prozent Immobilienbesitz als wesentlich. Am wichtigsten ist Eigentum für Menschen mit einem Haushaltseinkommen zwischen 5.000 und unter 10.000 Euro (84 Prozent). Wer hingegen in einem Haushalt mit weniger als 2.000 Euro Einkommen lebt, stuft Eigentum häufiger als unwichtig ein (49 Prozent). Über alle Einkommens- und Altersklassen hinweg bewerten 57 Prozent der Deutschen Immobilienbesitz als (sehr) wichtig.
Für junge Menschen ist Immobilienbesitz besonders häufig von Bedeutung
Den Traum vom Eigenheim verwirklichen die Deutschen im Schnitt um das 40. Lebensjahr. Wenn sie könnten, wie sie wollten, würden viele dies jedoch deutlich eher tun. Denn jungen Menschen zwischen 18 und 34 Jahren ist Immobilienbesitz mit 64 Prozent überdurchschnittlich häufig wichtig. Mit steigendem Alter verliert Eigentum für viele wieder an Bedeutung: Unter den Menschen mit 55 und mehr Jahren empfinden nur noch 51 Prozent ihn als wichtig.
„Die Generation der 18- bis 34-Jährigen ist mit Debatten über eine alternde Gesellschaft, sich leerenden Rentenkassen und der Notwendigkeit einer Altersvorsorge in Eigenregie aufgewachsen“, sagt Cinja Kinnemann, Geschäftsführerin des Portals immoverkauf24.de, das die Umfrage gemeinsam mit immoScout24.de in Auftrag gegeben hat. „Zudem gelten Immobilien verglichen mit anderen Geldanlagen als dauerhaft attraktive und stabile Anlage. Da ist es plausibel, dass besonders vielen jungen Menschen der Immobilienerwerb als geeignetes und verlässliches Mittel für Vermögensaufbau und Alterssicherung erscheint und besonders wichtig ist.“
Männer und Eltern minderjähriger Kinder erachten Eigentum häufiger als Errungenschaft
Für Männer ist Eigentum mit 59 Prozent häufiger wesentlich als für Frauen (55 Prozent). Dabei ist die Bedeutung in jungen Jahren (18-34 Jahre) bei beiden Geschlechtern mit jeweils 64 Prozent gleichermaßen hoch ausgeprägt. Mit zunehmendem Alter (35-54 Jahre) sinkt die Wichtigkeit für Frauen auf 56 Prozent und damit stärker als für Männer (auf 62 Prozent) in dieser Lebensphase.
Weitere Faktoren sorgen dafür, dass die Bedeutung eines Eigenheims steigt. Mit Kindern werden häufig Selbstbestimmtheit beim Wohnen und die Weitergabe von Werten wesentlicher – für 67 Prozent der Eltern mit Kindern unter 18 Jahren ist ein Eigenheim daher wichtig. Unter Befragten ohne minderjährige Kinder ist Immobilienbesitz hingegen nur für 53 Prozent wesentlich.
Wer ländlich und in Westdeutschland wohnt, dem ist ein Eigenheim besonders wichtig
Für ländlich Wohnende ist die Bedeutung von eigenem Grundbesitz mit 63 Prozent überdurchschnittlich häufig wichtig. Für 40 Prozent ist das sogar „sehr wichtig“. Unter vorstädtisch Wohnenden sinkt der Wert auf 58 Prozent. Stadtbewohnerinnen und -bewohner schließlich haben häufiger andere Prioritäten – für 53 Prozent ist Immobilieneigentum von Bedeutung, für 41 Prozent ist dies nicht wichtig.
Auffällig ist ein Ost-West-Gefälle bei der Bewertung von Eigentum: Während für 59 Prozent der Westdeutschen ein Eigenheim wesentlich ist, sind es unter den Ostdeutschen nur 47 Prozent. Damit ist in den neuen Bundesländern die Gruppe derer, die Wert auf Eigentum legt, nur geringfügig größer als die, für die der Immobilienbesitz keine oder nur geringe Bedeutung hat (45 Prozent). (ots)